Helfer mit großem Überblick
14.10.2019, 11:55 UhrEbenso wichtig wie das Fluggerät und die technische Ausstattung ist eine Genehmigung vom Luftfahrtbundesamt. Nur mit Zustimmung der Behörde mit Sitz in Braunschweig darf eine Feuerwehr-Drohne verwendet werden.
Aufstieg wurde untersagt
Und genau hier ist der Haken für die Feuerwehr Nitzlbuch. Die Floriansjünger aus dem Auerbacher Ortsteil haben Anfang Juni mit Hilfe mehrerer örtlicher Sponsoren eine Drohne mit Wärmebildkamera im Wert von 2500 Euro bekommen. Inzwischen wurde der nötige Antrag beim Luftfahrtbundesamt gestellt.
"Es kam ein ablehnender Bescheid", bedauert der Kreisbrandrat. Grund ist die Nähe zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr, dessen westliche Grenze bekanntlich nur rund 500 Meter entfernt liegt.
In der Nähe des Übungsplatzes, auf dem während eines Manövers oft auch viele Hubschrauber unterwegs sind, darf nicht geflogen werden. Die Frage, welche Aktiven der Nitzlbucher Feuerwehr einen so genannten Drohnen-Führerschein machen werden, erübrigt sich wegen des ablehnenden Bescheids vom Luftfahrtbundesamt. Grundsätzlich ist ein Nachweis, dass man mit dem Gerät umgehen kann, ab einem Startgewicht von zwei Kilogramm erforderlich. Bei hochpreisigen Drohnen, die im Fall eines Feuerwehreinsatzes mit einer guten Kameraausrüstung oder bei Bedarf mit einer Wärmebildkamera unterwegs sind, ist dieses Gewicht schnell erreicht.
Für eine Drohne gibt es viele Einsatzmöglichkeiten: Bei größeren Bränden – besonders bei Wald- und Flächenbränden – könnten noch Glutnester aufgespürt werden. Bei Vermisstensuchen kann die Kamera hilfreich sein. Auch bei größeren Verkehrsunfällen kann man sich einen guten Überblick verschaffen. Bei Gefahrguteinsätzen kann eine Drohne zur Sichtung nach vorne geschickt werden, bevor sich Einsatzkräfte einer Gefahr aussetzen.
Angebote werden eingeholt
"Wir versprechen uns viel davon", sagt Weiß. Mit Landrat Richard Reisinger ist die Beschaffung besprochen, aktuell holt die Feuerwehrführung des Landkreises Angebote ein. Vier Funktionäre haben bereits ein entsprechendes Seminar an der Feuerwehrschule in Regensburg besucht. Zwei davon haben auch privat schon viel Erfahrung mit Drohnenflügen.
Das Equipment für die Drohne der Landkreis-Feuerwehr – unter anderem sind verschiedene Kameras, Steuergerät und Computerprogramme nötig – soll im Fahrzeug der UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung) Platz finden. Auch einen eigenen Fachbereich für die Arbeit mit den Flugkörpern soll es künftig geben. Wenn die Drohne im nächsten Jahr zur Verfügung steht, muss auch die Landkreis-Feuerwehr einen Antrag an das Luftfahrtbundesamt schicken.
"Wir rechnen damit, dass es Auflagen gibt, was den Abstand von den Grenzen der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels betrifft", sagt Fredi Weiß. Am TÜP Grafenwöhr liegt bekanntlich das Gemeindegebiet Auerbach. Nachbarn des TÜP Hohenfels sind die Gemeinden Schmidmühlen und Hohenburg.
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