Hubschrauberabsturz war eine Katastrophe

16.08.2011, 16:30 Uhr
Hubschrauberabsturz war eine Katastrophe

© NN-Archiv

Plötzlich flogen vom hinteren Teil eines Militärhubschraubers Trümmer davon. Dann riss es den vorderen Teil nach oben und dann überschlug sich die gewaltige Maschine. Wenig später gab es einen entsetzlichen Knall und es schossen Rauchschwaden in die Höhe.

Am Ortsrand von Pegnitz, oben im Wald zwischen Autobahn und früherem Landratsamt, ereignete sich vor 40 Jahren diese Katastrophe, die lange nicht vergessen war. 37 junge US-Soldaten kamen in den Trümmern ums Leben, die meisten von ihnen verbrannten.

Bei dem Hubschrauber handelte es sich um einen großen Chinook mit zwei Rotoren, auch als „Banane“ bezeichnet und weithin bekannt.

Wie Eberhard Brendel, so hatten auch noch andere das schreckliche Geschehen beobachtet. Kinder, die am Kamelfelsen in Pegnitz gespielt hatten, schilderten das Unglück ähnlich. Auch der damalige Polizeimeister Gerhard Zühlke aus Pegnitz hatte von einem Streifenfahrzeug aus den Absturz des Hubschraubers beobachtet. Er raste sofort zur Unglücksstelle und traf als einer der Ersten ein.

Sofort erscholl Katastrophenalarm. Mit heulenden Sirenen rasten Polizeifahrzeuge, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Samariter zur Absturzstelle. Konrad Löhr, damals Landrat, war umgehend informiert worden und traf wenig später am Ort des Unglücks ein.

Und dort bot sich ein Bild des Grauens. Bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Menschen, brennende Wrackteile, Feuer im Wald. Das Ausmaß der Katastrophe war zunächst nicht überschaubar. Drei Tote hätte es gegeben, hieß es. Aber als die Rauchschwaden abzogen, wurden fünf, dann zehn und schließlich über 20 tote Soldaten entdeckt.

Es dauerte über eine Stunde, ehe der erste Hubschrauber der US-Armee landete. Dann ging es allerdings Schlag auf Schlag. Die Soldaten waren dringend erforderlich, um dem Rummel von Hunderten Schaulustiger Einhalt zu gebieten.

Nichts verändern

Auf Anordnung der US-Armee durfte an der Unfallstelle nichts verändert werden, ehe sie nicht von einer eiligst eingesetzten Kommission besichtigt worden war. Die Leichen der Soldaten mussten in der brütenden Hitze liegen bleiben, lediglich notdürftig zugedeckt mit weißen Papiertüchern des Roten Kreuzes..

Zur Klärung der Unglücksursache flog die Armee extra Spezialisten aus den USA ein. Das Unglücksgelände wurde hermetisch abgeriegelt. Pausenlos fuhr die Militärpolizei Streife, um Neugierige am Betreten des Geländes zu hindern. Zu Tausenden waren die Neugierigen auf die Fischelhöhe gekommen, mit Kind und mit Radios und Bier. Viele fuhren querfeldein über Wiesen und Felder, weil ihnen der Fußweg von der Bundesstraße zur Absturzstelle zu weit war.

An der Absturzstelle gab es im Grunde aber nichts mehr zu sehen. Die Amerikaner hatten einen weiten Gürtel um die Wrackteile des Hubschraubers gezogen.

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