Immer mehr Arbeit: Gnadenhof braucht Personal
04.04.2016, 23:44 Uhr
Bei der Hauptversammlung sprachen er und Vorsitzender Werner Volkart auch den zweiten Sorgenbereich neben dem Finanziellen an, die Personalfrage. Denn es fällt immer mehr Arbeit an, welche die Tierbetreuer Ludwig Weidner und Ludmilla Fuchs-Bokova nicht mehr allein bewältigen können, trotz der Hilfe von einigen ehrenamtlichen Tierfreunden. Eine weitere Arbeitsstelle muss geschaffen werden.
Volkart ging zunächst auf die 25-Jahr-Feier des Gnadenhofs im Sommer ein, wo dank des Einsatzes von Nadine Knauer und ihrem Team aus Erlangen Großes auf die Beine gestellt werden konnte. Er nannte dann weiter alle Tiere, die 2015 verstarben. Darunter war die Stute Franziska. Sie hatte 20 Jahre unter den 120 Tieren des Gnadenhofs in Horlach-Stein gelebt. Auch die Ziege Hörnchen, die nur drei Beine hatte und trotzdem immer lebenslustig war, starb.
Neu dazu kamen zwei Kutschpferde des Plecher Wunderlands, Zilli und Polly. Sie sind 23 Jahre alt und Langzeitpatienten. Polly hat zum Beispiel Hufkrebs. Ebenfalls neu auf der Koppel ist das Pony Goldie. Es war von seinem Besitzer bei einem Reiterhof untergestellt und dann „vergessen“ worden. Der Reiterhof war schließlich froh, es zu Monika Pracht, der Gnadenhof-Gründerin, geben zu können, bedankte sich aber nicht einmal mit einer Patenschaft. Diese beginnen mit zehn Euro monatlich auf Lebenszeit.
Zwei Bergschafe, Alma und Greta, trafen zusätzlich ein, „hervorragende Tiere mit einem ganz guten Wesen“, wie Volkart sagte. „Ein ungewohnter Anblick.“
Sehr problematisch war die Versorgung der blinden Hündin Frieda. Durch Diabetes verursacht, braucht sie besondere Pflege. Eine aufwendige Augenoperation in München brachte letztlich nicht den gewünschten Erfolg. Trotzdem kann sie auf einem Auge ein wenig sehen. „Sie ist eine Seele von einem Hund und hat immer noch absolut die Lebensfreude“, so der Vorsitzende.
Werner Volkart selbst sehr ans Herz gewachsen ist die Englische Bulldogge Otto, der auch eingeschläfert werden sollte. Der taube, verzogene „Dickkopf“ fand hier eine gute Heimat. „Und ich bin dem Otto sein Dienstbote geworden.“
„So eine Begleitung, wie sie Monika Pracht gibt, finden Tiere selten auf einem Gnadenhof“, schloss Volkart. Von ihrer Tierliebe beeindruckt, kamen öfter Fernsehteams nach Horlach. Zwei der Filme wurden im Anschluss gezeigt. Viel Echo im Umland hat auch ihr Plan, ein Altersheim für Kühe einzurichten. Dieses Projekt kann deshalb gut über eigene Spenden ermöglicht werden, wenn sich einmal Wiese und Ställe finden.
Kassier Michael Ditz umriss die Finanzlage. Weil es Monika Pracht und Werner Volkart schafften, Stiftungen für den kleinen Gnadenhof zu interessieren, kamen größere Spenden. Ohne sie wäre das Überleben trotz der inzwischen 404 Mitglieder und fast 500 anderen Unterstützer, nicht möglich. Rund ein Drittel der Kosten verursachen Tierarztrechnungen.
Laufend Umbauten
Dazu kommen laufend Umbauten. Diese Jahr wird zum Beispiel ein Jahr des Bauens sein, weil Zäune gesetzt werden müssen, Platten gelegt und Dächer abgedichtet.
Die Neuwahl bestätigte Werner Volkart und Thomas Knauber als Vorsitzende, Michael Ditz als Kassier, Dirk Herr als Schriftführer und Karin Fuchs, Erna Leykauf sowie Reinhard Wiesner als Beiräte. Revisoren bleiben Kerstin Looshorn und Adi Leykauf. Das Marktteam leiten weiter Ingrid Gebhard und Karin Fuchs. Die Stand-Einnahmen sorgen jährlich für über 2000 Euro an Einnahmen. Dazu kamen zuletzt 720 Euro aus der Christbaumaktion.
Eine starke Stütze sind inzwischen die Paten der Tiere, durch ihre regelmäßigen Beiträge. Für sie wird es im Sommer ein eigenes Fest im Gnadenhof geben. Am 27. November bietet das Team außerdem eine größere Weihnachtsfeier in der Wiesweiherhalle an, wieder von Nadine Knauer unterstützt.nn
Der Gnadenhof kann immer in den Sommermonaten sonntags von 13 bis 17 Uhr besucht werden.
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