Panzer und Bier: US-Army feiert XXL-Volksfest in der Oberpfalz
04.08.2019, 14:32 Uhr
Nur einem Schlag hatte Garnisonskommandeur Oberst Adam J. Boyd für das Anzapfen des ersten Bierfasses benötigt, dann war die 61. Auflage des weitum bekannten Spektakels im Truppenübungsplatz eröffnet. Schon am ersten Abend flossen 34 Hektoliter durch die durstigen Kehlen. Schließlich ist das Fest vor allem mit seinen Spezialitäten vom Grill ein Garant für den "American Way of Life“.
Die amerikanischen Leckereien und die Möglichkeit, einmal im Jahr ins "Lager" des Truppenübungsplatzes zu kommen, zog Besucher nicht nur aus den umliegenden Landkreisen und den Randgemeinden an. Seit 1957 wird das Volksfest im Camp gefeiert und seitdem kommt der Erlös unzähligen Bedürftigen aus den umliegenden Landkreisen, sowie sozialen Projekten der US-Armee zugute. Das Volksfest sei die beste Gelegenheit, die deutsch-amerikanische Freundschaft zu feiern und zu bestärken, betonten daher auch diesmal die Bürgermeister Edgar Knobloch (Grafenwöhr), Hans-Martin Schertl (Vilseck), Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiss sowie die Präsidenten des Deutsch-Amerikanischen Gemeinsamen Ausschusses (Daga) Helmuth Wächter und James P. Federline bei der Eröffnungszeremonie.
Steaks, Ribs und Cheeseburger
Das dreitätige Spektakel lockte die Besucher in Scharen ins Camp Kasserine. Auch am Samstag kamen trotz Regens Zehntausende auf das Festivalgelände. "Wir sind zuversichtlich, dass heuer wieder die Hunderttausender-Marke geknackt wird", freuten sich die Organisatoren über den starken Zulauf.
Das Volksfest der US-Army ist das größte seiner Art in ganz Deutschland. An über 100 Ständen gab es Souvenir- und Geschenkartikel, sowie ein vielfältiges internationales Angebot an Speisen, wie amerikanischer Eiscreme, Hamburger, Cheeseburger, Barbecue Ribs, Tacos, Nachos, Chili, Corn-on-the-Cob, Barbecue Chicken, Hot Dogs, und Steaks bis zu Baked Potatoes, Gyros, Räucherfisch, Hähnchen, Schwein vom Grill und Egg Rolls reicht. Traditionell sind neben den Schaustellerbetrieben auch die deutsch-amerikanischen Vereine mit dabei, schließlich dient der Erlös stets einem sozialen Zweck. Besonders begehrt war der offizielle Volksfestkrug. Den ein Liter fassenden Steinkrug mit den Nationalflaggen erwarben vor allem viele US-Soldaten als Mitbringsel aus Deutschland.
Wer auf den Truppenübungsplatz wollte, der musste diesmal noch strengere Sicherheitskontrollen der Fahrzeuge und Besucher über sich ergehen lassen als in den vergangenen Jahren. Taschen und Rucksäcke waren nicht erlaubt. Penibel wurden selbst Handschuhfächer und der Kofferraum der Autos kontrolliert. Viele der Besucher, die seit Jahren in die Oberpfalz kommen, nahmen die Staus gelassen hin oder reisten mit den Shuttle-Bussen an. Vor allem aus den Randgemeinden des größten Nato-Truppenübungsplatzes außerhalb der USA kamen die Familien.
Helikopter mit 4733 Pferdestärken
Aber auch aus Westmittelfranken, in dem früher ebenfalls US-Einheiten stationiert waren, fuhren zum Volksfest oder der großen Waffenschau – die stets ebenfalls Tausende auf Panzer, in Helikopter oder zu den Infoständen der Bundeswehr lockte. Wer wollte, konnte einmal durch einen CH-47F-Chinook Helikopter marschieren. Der im Volksmund wegen seiner beiden riesigen Tandem-Rotoren auch "Bananen-Hubschrauber" genannte Helikopter bietet Platz für 33 Soldaten und wird von über 4733 PS angetrieben.
Traditionell gehört zum Volksfest die von der Bundeswehr und die US-Armee veranstaltete gemeinsame große Waffen- und Geräteschau. Die Bundeswehr zeigte verschiedene Panzer, wie den "Leopard", "Marder" und "Luchs", sowie moderne Drohnentechnik. Der Info-Truck der Bundeswehr war vor Ort, dort konnten sich Besucher bei den Soldaten der Wehrdienstberatung über eine Karriere bei der Bundeswehr informieren und beraten lassen. Auch die US-Armee war als größter Arbeitgeber in der Region mit einem Infostand im Camp. Wer eine Arbeitsstelle als ziviler Beschäftigte der US-Armee suchte konnte sich beim Personalbüro über die Angebote und Ausbildungsmöglichkeiten informieren.
Traditionell gehörte auch Country- und Rockmusik auf die Bühne. Die "Sweet Siren Cover Band" aus Minnesota bot an allen Abenden viel umjubelte Auftritte mit Country Music und Klassik-Rock. Die Stadtkapelle Kemnath, die Partyband "Donnervögel" aus Straubing und die Musikkapelle Dießfurt sorgten im DAGA-Festzelt für Stimmung.
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