Vermisster überlebte vier Tage lang mit Gras und Tau

30.07.2016, 13:31 Uhr
Vermisster überlebte vier Tage lang mit Gras und Tau

© News5/Masching

Der stellvertretende Leiter der Polizei-Inspektion Eschenbach, Werner Stopfer, spricht von einem Wunder: Am Freitagmittag wurde der seit Dienstagnachmittag als vermisst gemeldete Senior in einem Waldstück bei Penzenreuth im Gemeindebereich von Kirchenthumbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab lebend aufgefunden. Auch die Sanitäter staunten über seinen gesundheitlichen Zustand, hatte er doch vermutlich seit vier Tagen kaum Nahrung zu sich genommen.

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Der an Demenz leidende Mann war am Dienstag plötzlich verschwunden. Als er mit seinem Sohn zu Waldarbeiten nahe Neuhaus/Pegnitz unterwegs war, nutzte er dessen kurze Abwesenheit, um mit dem Auto und einem Hund mit unbekanntem Ziel davonzufahren. Eine Handyortung ergab schließlich Hinweise, dass er sich in einem Radius von 30 Kilometern rund um den Rauhen Kulm aufhalten müsste.

Doch Suchaktionen der Angehörigen und der Polizei blieben tagelang erfolglos, auch Facebook-Aufrufe, die über 11.000 Mal geteilt worden sind, ergaben zunächst keinerlei Anhaltspunkte, sodass schon mit dem Schlimmsten gerechnet werden musste.

Am Freitag gab dann eine Anruferin den letztendlich entscheidenden Hinweis auf ein Waldstück nahe des Kirchenthumbacher Ortsteils Penzenreuth. Tatsächlich entdeckte ein Polizeihubschrauber dort den Kombi des Mannes. Auch der Hund saß neben dem Fahrzeug, von dem Vermissten allerdings fehlte weiterhin jede Spur.

Die Feuerwehr Kirchenthumbach und die Polizei intensivierten ihre Suche in dem betreffenden Bereich und wieder war es die Hubschrauberbesatzung, die den Rentner rund 800 Meter von seinem Wagen entfernt in einer Waldlichtung sitzen sah. Sofort wurden Rettungskräfte dorthin beordert, die den 79-Jährigen in einem erstaunlich guten Zustand antrafen.

Gemeinsam mit Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurde der Mann aus dem Waldstück gerettet und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Zusammengefasst spricht die Polizei von einem Wunder, schließlich sei der geistig Verwirrte viele Kilometer unfallfrei in einem Gebiet unterwegs gewesen, das er nicht kennt. Außerdem hat er sich in den vier Tagen vermutlich nur von Kräutern und Gras ernährt und seinen Durst mit Tau gestillt.


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