Kommentar

Frust, Unverständnis, Wut: Die Lehrkräfte sind wegen der Pooltests zurecht sauer

21.9.2021, 19:24 Uhr
Mit dem Nasebohren für die Schnelltests hatten viele Kinder Probleme. Die PCR-Lollitests sind nicht nur angenehmer, sondern auch zuverlässiger. 

© Peter Kneffel, dpa Mit dem Nasebohren für die Schnelltests hatten viele Kinder Probleme. Die PCR-Lollitests sind nicht nur angenehmer, sondern auch zuverlässiger. 

"Ich möchte mich gerne mit Ihnen über das Thema Pooltests unterhalten." So lautete meine als Journalistin gestellte Eingangsfrage am Telefon. Und wie haben nahezu alle Angerufenen - Schulamtsleitungen, Verbandsmitglieder, Lehrkräfte - geantwortet? Sie haben sehr verzweifelt gelacht.


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Dabei hat niemand das Verfahren an sich in Frage gestellt, im Gegenteil. Schulen wollen die Pooltests. In Frage gestellt werden muss aber einmal mehr das Management der beiden involvierten Ministerien für Unterricht und Gesundheit. Wie kann ernsthaft verlangt werden, dass ein solch logistisch und verwaltungstechnisch hochkomplexes Projekt innerhalb von nur zwei Wochen eingeführt wird - in einer Phase, in der Lehrkräfte ohnehin alle Hände voll zu tun haben? Ganz abgesehen davon, dass der Faktor Lehrkräftemangel gerade an diesen Schulen einmal mehr einfach ignoriert wurde.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass schnell vor der Wahl Pluspunkte gesammelt werden sollten. Das Ergebnis der Hauruckaktion ist Frust, Unverständnis, Wut. Und die unausgesprochene Frage der Schulfamilie: Warum verdammt noch mal immer auf unsere Kosten?

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