Versuchter Totschlag?

Gast im "Schimmerlos" auf die Intensivstation geprügelt: Regensburger Türsteher vor Gericht

10.3.2023, 13:16 Uhr
Am Montag beginnt der Prozess vor dem Regensburger Schwurgericht (Symbolbild). 

© Swen Pförtner/dpa/Symbolbild Am Montag beginnt der Prozess vor dem Regensburger Schwurgericht (Symbolbild). 

Mit Schlagstock und Tritten sollen sie ihr wehrloses Opfer krankenhausreif geprügelt und getreten haben. Danach sollen sie den 37-jährigen Mann im Hinterhof des Lokals "Schimmerlos" in der Regensburger Innenstadt einfach liegen gelassen haben. Der Vorfall ereignete sich im April 2022.

Laut der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Regensburg könnte der Mann im Vorfeld übergriffig geworden sein –Besucherinnen des Lokals seien vom Opfer an Brüsten und Po begrabscht worden. Daraufhin wollten die Türsteher ihn aus dem Club befördern. Weil der Gast noch einmal rein wollte, um seine Jacke zu holen, kam es offenbar zu einer Prügelei.

Dann eskalierte die Gewalt: Nach Schlägen ins Gesicht des Opfers und einem Hieb mit einem Metallschlagstock, sei der Mann ohnmächtig gewesen. Ein weiterer Gast, der einschreiten wollte, sei ebenfalls geschlagen worden. Die Türsteher ließen offenbar trotzdem nicht von dem Wehrlosen ab, ein Sicherheitsmitarbeiter soll danach noch mindestens drei Mal auf den Kopf des Opfers eingetreten haben. Den bewusstlosen Gast sollen sie die Treppe hochgetragen und dann ohne Hilfe zu leisten vor der Tür liegen gelassen haben. Er musste auf der Intensivstation behandelt werden. Die Ärzte stellten ein Schädel-Hirntrauma, einen Kieferbruch sowie mehrere Kopfverletzungen fest.

Die vier Angeklagten im Alter zwischen 34 und 49 Jahren müssen sich ab Montag vor dem Schwurgericht Regensburg wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Vier Verhandlungstage sind vorerst angesetzt. Hier soll unter anderem herausgefunden werden, welcher Security-Mitarbeiter für die jeweiligen Verletzungen verantwortlich ist. Neben 19 Augenzeugen sollen auch die beiden Geschädigten aussagen. Ein Urteil könnte am 20. März fallen.