Warn-Apps schlugen Alarm
Nach Großeinsatz der Feuerwehr im Kalkwerk Regensburg - Einsatzkräfte rätseln über Brandursache
18.11.2023, 09:37 Uhr
Am Freitagvormittag gegen 11.30 Uhr wurde die Regensburger Feuerwehr alarmiert: Ein Brand in einem Kalkwerk sorgte für starke Rauchentwicklung. Auch die NINA-Warnapp schlug aus. Laut Angaben der Regensburger Berufsfeuerwehr rückten zur Unterstützung auch die Feuerwehren Schwabelweis, Weichs, und Tegernheim aus. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte schnell fest, dass ein Chemiestoff in einem Silo Feuer fing und den starken Rauch verursachte.
Explosions- und Vergiftungsgefahr
Durch den schwefelhaltigen Stoff bestand anfangs Explosions- und akute Vergiftungsgefahr für die Einsatzkräfte. Der Einsatzleiter ließ den Bereich daraufhin großräumig sperren, auch die Gleise rund um das Kalkwerk wurden gesperrt, sodass es zu einigen Zugausfällen und Verspätungen am Freitagmittag zwischen Regensburg und Schwandorf kam. Auch die Pilsenallee wurde für den Verkehr gesperrt. Im Umkreis von ca. 2 Kilometern wurden Messungen durchgeführt. Hier wurden keinerlei Belastungen der Luft durch Schadstoffe nachgewiesen, weshalb die veranlasste Warnung der Bevölkerung nach der Erstphase des Einsatzes zurückgenommen werden konnte, heißt es in dem Bericht der Berufsfeuerwehr Regensburg.
Mithilfe einer sogenannten Inertisierungsanlage, die Inertgase in das Silo einleitet, mit dem Ziel, die Sauerstoffkonzentration so weit zu verringern, dass Explosionen nicht mehr stattfinden können und den Einsatz von Kohlendioxid konnte die Explosionsgefahr eingedämmt werden. Daraufhin konnten die Feuerwehrleute mit der eigentlichen Brandbekämpfung beginnen.
Langwieriger Einsatz bis zum Samstagmorgen
Im weiteren Verlauf des langwierigen Einsatzes mussten noch zahlreiche Feuerwehren und Einheiten des Rettungsdienstes nachalarmiert werden. Neben weiteren Kräften der Berufsfeuerwehr und mehrerer Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren rückte auch der Gefahrgutzug zur Dekontamination an. Zur medizinischen Absicherung standen zwei Rettungswägen und ein Notarzt bereit. nsgesamt waren bis zu 130 Einsatzkräfte im Einsatz. Vor Ort waren auch ein Fachberater für Chemie, eine Chemikerin des Betriebs sowie ein Vertreter des Umweltamts, um die Maßnahmen und Entscheidungen fachlich zu beraten. Die Drohnengruppe des Löschzugs Keilberg ergänzte die Erkundungsmaßnahmen durch ihre Luftaufnahmen.
In den Abendstunden konnten die Brandherde immer exakter lokalisiert und gelöscht werden. Gegen 19 Uhr wurden die Maßnahmen und Einsatzkräfte schrittweise reduziert. Eine Brandwache behielt noch in der Nacht und am Samstagmorgen die Lage im Auge. Zur Brandursache und Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Aussagen treffen.
Aktualisiert am 18.11.23 um 09.12 Uhr.
Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.