25 Hinweise eingegangen

Großaufgebot im Einsatz: Verurteilter Mörder auf der Flucht - auch Nürnberg im Fokus der Ermittler

Wolfgang Fellner

Neumarkter Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

Philip Hauck

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

6.1.2023, 15:28 Uhr
Die Polizei suchte auch mit einem Helikopter nach dem Mann.

© nn Die Polizei suchte auch mit einem Helikopter nach dem Mann.

Update vom 09.01.2023: Der Flüchtige konnte von der Polizei gefasst werden.

Am Donnerstag, 5. Januar 2023, um kurz nach 14 Uhr wurde die Polizei über einen entwichenen Häftling informiert. Seither läuft die Fahndung auf Hochtouren, zum Einsatz kommen Polizeihubschrauber, Personensuchhunde und geschlossene Polizeieinheiten.

Die fahndungskoordinierende Polizeiinspektion Regenburg Süd hat ihre Kräfte erheblich verstärkt und ist im Stadtgebiet spürbar präsent. Unter anderem zieht ein Helikopter seine Kreise über die Innenstadt, in den Parks fahren die Beamten Streife. Die Suche nach dem Geflohenen wurde bereits am Donnerstag international ausgeweitet. Die Fahndungen werden parallel von intensiven Ermittlungen zum Häftling begleitet.

Zu den Orten, die im Fokus der Fahndung stehen, gehört auch Nürnberg, wie ein Sprecher der Polizei in Regensburg bestätigt. Es werde im Umfeld des Flüchtigen ermittelt. Der Mann könne überall auftauchen. Das Polizeipräsidium Mittelfranken sei informiert.

Bei dem Mann handelt es sich um einen 40-Jährigen. Er gilt als gewalttätig und wurde wegen Mordes und Raub mit Todesfolge rechtskräftig verurteilt. Er hatte Ostern 2011 zusammen mit seinem Bruder in Nürnberg die 76-jährige Besitzerin eines Lottoladens überfallen und ermordet. Seit 2013 verbüßt er eine lebenslange Freiheitsstrafe in einer Justizvollzugsanstalt.

Gewalttätig in JVA

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wurde er am Donnerstag, 5 Januar, zur Verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte von der Polizei am Amtsgericht Regensburg vorgeführt. In einer Verhandlungspause zogen sich er und sein Verteidiger zur Beratung in ein Anwaltszimmer im Erdgeschoss zurück. Wie üblich befanden sich dabei nur der Straftäter und sein Verteidiger im Raum.

Dabei floh der Häftling über ein Fenster und flüchtete über die Augustenstraße in Richtung Kumpfmühler Straße und die Margaretenstraße. Der Vorsprung von wenigen Sekunden ermöglichte die Flucht vor dem verfolgenden Beamten.

Bislang sind 25 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die abgearbeitet werden. Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt noch nicht vor. Detaillierte Angaben zu den Hinweisen sind aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich. In Regensburg selbst ist die Lage angespannt. Viele Bars und Clubs blieben gestern Abend trotz des anstehenden Feiertages leer.

Hinweise zum Aufenthaltsort des Flüchtigen sollen sofort über den Polizeinotruf 110 mitgeteilt werden. Die Polizei warnt: "Sprechen Sie den Flüchtigen nicht an, sondern verständigen Sie die Polizei. Der Mann könnte gewalttätig reagieren."


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.