LGL veröffentlicht Zahlen

Inzidenzen für Geimpfte und Ungeimpfte in Bayern: Die Auswertung hat einen Haken

5.12.2021, 18:31 Uhr
Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht einmal wöchentlich die Sieben-Tages-Inzidenz bei Ungeimpften und bei Geimpften in Bayern. (Symbolbild)

© via www.imago-images.de Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht einmal wöchentlich die Sieben-Tages-Inzidenz bei Ungeimpften und bei Geimpften in Bayern. (Symbolbild)

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist hoch, dies zeigt ein Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert - der die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erfasst - liegt am Freitag bei über 560. Damit ist er in den letzten zehn Tagen um rund 100 gesunken. Unklar ist aber, ob das an einer Besserung der Lage liegt oder die Teststellen und Gesundheitsämter nicht mehr hinterher kommen.

Wie viele dieser neu infizierten Personen waren vollständig gegen das Coronavirus geimpft und wie hoch ist der Anteil der Ungeimpften? Seit August veröffentlicht das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) dazu die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern bei Ungeimpften und bei vollständig Geimpften. Einmal wöchentlich werden die beiden Kennzahlen herausgegeben.

Bayern: Sieben-Tage-Inzidenz der Ungeimpften und Inzidenz der Geimpften

Am Donnerstag, 2. Dezember, lag die Inzidenz der Geimpften in Bayern bei 103,1 - und damit etwas unter der Inzidenz in der Vorwoche (112,7). Der Wert bei den Ungeimpften sank ebenfalls etwas - von 1.726,3 auf nun 1.616,4.

Gleichzeitig vergrößert sich die Kluft weiter: Aktuell ist die Inzidenz bei Ungeimpften 15,7 mal so hoch wie bei Geimpften. Vor einer Woche lag der Faktor noch bei 15,5, vor drei Wochen bei 9,8. Auch bei den Krankenhauseinweisungen ist der Unterschied klar erkennbar: Die Hospitalisierungs-Inzidenz der Ungeimpften lag am Donnerstag bei 15,5, die der Geimpften bei 2,6. Die Impfquote in Bayern liegt bei 67,1 Prozent.

Wie kommen die aufgeschlüsselten Werte zustande?

Der Berechnung der Inzidenzen liegen die Meldefälle mit Meldedatum der letzten sieben Tage zugrunde, die nach Impfstatus unterteilt werden. Diese werden den Bevölkerungszahlen für Geimpfte und Ungeimpfte aus dem Digitalen Impfmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) gegenübergestellt.

Einen Haken hat diese Auswertung aber: Die Berechnung unterliegt Limitationen. Beispielsweise werden Personen mit unbekanntem Impfstatus zunächst zu der Gruppe der Ungeimpften gezählt. Die Angaben werden, falls möglich, mit Zeitverzug nachgetragen. Eine Untererfassung von Corona-Fällen bei Geimpften ist in der Berechnung wahrscheinlich und damit kann die Inzidenz bei Ungeimpften zu hoch und die Inzidenz bei Geimpften zu niedrig sein. "Nichtsdestotrotz bieten die so erhobenen Daten die Möglichkeit, generelle Aussagen und Trends zum Verhältnis der Betroffenheit zwischen der geimpften und ungeimpften Bevölkerung zu analysieren", betont das LGL. Nähere Informationen dazu finden Sie hier:

Als geimpfte Covid-19-Fälle werden Personen gezählt, die zum Zeitpunkt der Infektion einen vollständigen Impfschutz hatten. Als ungeimpfte Covid-19-Fälle werden Personen gezählt, die zum Zeitpunkt der Infektion keine Impfung erhalten hatten oder bei denen keine Angabe von den Gesundheitsämtern dazu vorliegt. Personen mit unvollständigem Impfschutz zählen weder zu den vollständig Geimpften noch zu den Ungeimpften.

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