Rollender Supermarkt: Projekt soll das fränkische Dorf retten

7.2.2020, 17:21 Uhr
Der "Mobile digitale Dorfladen" vernetzt als rollender Supermarkt gut 30 Orte, 4000 Bürger und 20 Erzeuger im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth miteinander.

© Steinwald-Allianz Der "Mobile digitale Dorfladen" vernetzt als rollender Supermarkt gut 30 Orte, 4000 Bürger und 20 Erzeuger im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth miteinander.

Wenn die Kunden aus der Nachbarschaft ausbleiben – auch, weil das Sortiment im stationären Dorfladen um die Ecke zwangsläufig kleiner ist als im Supermarkt auf der grünen Wiese – lässt sich die wohnortnahe Nahversorgung nur noch schwer aufrecht erhalten. Was also tun, wenn schließlich auch der Bäcker und der Metzger im Ort aufgeben? Welche Angebote wünschen sich dann die Bürger – und auf welchem Weg?

Diese und ähnliche Fragen stellten sich Andreas Hamper, Projektleiter beim Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Nürnberg, und seine Kollegen. Ihre Überlegung: Wenn das Dorf auf herkömmliche Weise nicht mehr überall funktioniert, könnte doch das "Digitale Dorf“ die rettende Idee sein.

"Regionale Produkte sind für viele wichtig"

Seit dem Jahr 2016 bemühen sich deshalb Forscher und Entwickler, unterstützt vom Freistaat, in einem interdisziplinären Team um neue digitale Lösungen in den Lebensbereichen Medizin und Pflege, Mobilität, Bildung und Nahversorgung. Inzwischen erprobt Fraunhofer in ausgewählten Modellregionen, wie praxistauglich die einzelnen Ansätze sind, darunter der "Mobile digitale Dorfladen".

Kern ist eine digitale Plattform, die Bürger und örtliche Anbieter regionaler Produkte miteinander digital vernetzt, Daten austauscht und die Touren des mobilen Dorfladens für die An- und Auslieferung der Waren plant. Den rollenden Supermarkt, der im Kreis Tirschenreuth 33 Orte mit Produkten von 20 Erzeugern aus der Region ansteuert, nutzen etwa 4000 Bürger. Worin besteht das Erfolgsrezept? "Regionale Produkte“, sagt Hamper von Fraunhofer, "sind für viele wichtig."

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