Zum zweiten Mal dabei

71.112 Kilometer für den Klimaschutz: Das sind die Preisträger beim Rother "Stadtradeln"

RHV Redaktion

E-Mail

14.10.2022, 11:00 Uhr
Zum zweiten Mal hat Roth an der internationalen Aktion "Stadtradeln" teilgenommen und ihre fleißigsten Fahrradfahrer ausgezeichnet.

© Stadt Roth, NN Zum zweiten Mal hat Roth an der internationalen Aktion "Stadtradeln" teilgenommen und ihre fleißigsten Fahrradfahrer ausgezeichnet.

Vom 3. bis 23. Juli wurde in Roth wieder für den Klimaschutz geradelt. Im Rahmen der Bürgerversammlung wurden Preise an die erfolgreichsten der insgesamt 310 Radelnden verliehen.

Bei der internationalen Aktion "Stadtradeln", bei der es darum geht, 21 Tage lang möglichst häufig Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen und damit ein Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen, beteiligte sich die Stadt Roth heuer zum zweiten Mal – und konnte das Ergebnis von 2021 um fünf Prozent steigern: Durchschnittlich 229 Kilometer pro Kopf standen am Ende auf dem "Konto". Insgesamt wurden in den drei Wochen 71.112 Kilometer zurückgelegt und damit rechnerisch fast elf Tonnen CO2 eingespart.


Umweltschutz gewinnt in der Stadt Roth an Stellenwert


In Kommunen von 10.000 bis 49.999 Einwohnern belegt Roth unter 159 teilnehmenden Kommunen in Bayern Platz 91 bei der Wertung "Rad-Kilometer pro Einwohner" und Platz 63 bei der Wertung "geradelte Kilometer insgesamt".

Bei der Preisverleihung bei der Bürgerversammlung in der Kulturfabrik betonte Dr. Joachim Holz, der als Klimaschutzbeauftragter die Aktion koordinierte, die Vorteile des Radfahrens: "Experten schätzen, dass das Auto in mehr als 40 Prozent aller Fälle für Fahrten genutzt wird, die kürzer als fünf Kilometer sind. Sie liegen in einem Entfernungsbereich, in dem das Fahrrad häufig das schnellste Verkehrsmittel ist. Nach diesen Schätzungen lassen sich in Ballungsgebieten bis zu 30 Prozent der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagern – ein riesiges Potenzial für den Klimaschutz! Zudem ist man mit dem Rad bei den Entfernungen gesünder, flächenschonender und geräuschärmer unterwegs – von den Kosten ganz zu schweigen."

Bürgermeister Andreas Buckreus bedankte sich zunächst bei den Stadtradeln-Stars Gerd Müller, Markus Schaffer und Gerhard Wendler, die während des dreiwöchigen Wettbewerbs komplett auf ihr Auto verzichtet (siehe unten) und zudem Aktivitäten rund ums Rad angeboten haben.

9010 Kilometer für den Sieg

Bei der Siegerehrung ausgezeichnet wurden zunächst die drei Teams mit der größten Zahl an Radkilometern insgesamt. Wie im Vorjahr machte hier das Team "Well.Come Cappuccinos" mit 9010 Kilometern das Rennen. Die zweitbeste Kilometerleistung (7863 km) erzielte "Offenes Team - Roth im Fränkischen Seenland", in dem 25 Einzelradler*innen aus organisatorischen Gründen zusammenfasst und daher nicht für den Teamwettbewerb gewertet wurden.

Platz 3 errang somit die Wilhelm-von-Stieber-Realschule, die bereits 2021 teilgenommen hatte. Die 38 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte konnten mit 7440 Kilometern ihr Ergebnis nahezu verdoppeln. Das bedeutete gleichzeitig den ersten Platz im Sonderwettbewerb "Schulradeln".

Platz 3 in der Team-Wertung belegte die Kreisklinik Roth mit 6377 Kilometern. Aber auch die Anton-Seitz-Mittelschule, die sich erstmals beteiligte, war sehr erfolgreich: 3368 geradelte Kilometer führten zu "Silber" beim "Schulradeln".


Urlaub vor der Haustür: So radelt es sich einmal um den Landkreis Roth


Die Stadtradel-Stars verpflichten sich, während des Wettbewerbs nicht mit dem Auto zu fahren. Bei den Teams mit der höchsten Pro-Kopf-Leistung siegten die "Superradler" (1043 km pro Kopf), gefolgt von den Teams "KHTL" (584 km pro Kopf) sowie "Da schleift doch irgendwas" (449 km pro Kopf). Die "Superradler" Irmgard Maas (1002 km) und Ingrid Feyerfeil-Maas (780 km) lagen auch bei den Damen auf den ersten beiden Plätzen, Ingrid Otzelberger vom "Offenen Team" errang Platz 3 (621 km).

Zwei Schüler der Wilhelm-von-Stieber-Realschule lieferten sich bei den Herren ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Leon André Behrens (1844 km) siegte knapp vor Leon Vatter (1842 km). Platz 3 ging an Gerhard Hollstein vom "Offenen Team" (1600 km).

Alle Geehrten bis zu Platz zehn der Einzelwertungen durften sich über Preise der Sponsoren 2-Rad Müller, Edeka Fischer, Obi, Radio Gluch, Rewe Engelhardt, Sayam Thai Massage, Stadt Roth, Stadtwerke Roth, TeamChallenge sowie VHS freuen. Bürgermeister Buckreus und Klimaschutzbeauftragter Holz dankten allen Teilnehmer*innen für ihr Engagement und den Sponsoren.

Das sagen die Teilnehmer

Gerd Müller: "Seitdem ich ein Lastenrad nutze, benötige ich das Auto hier am Ort eigentlich kaum noch. Daher waren auch drei Wochen ohne Auto als Stadtradel-Star überhaupt kein Problem. Daher fahrt weiter mehr Rad! Es tut nicht nur der Umwelt gut, jeder Kilometer ist gut für eure Gesundheit und macht auch sehr viel Spaß."


So will der Landkreis Roth den Umstieg aufs Fahrrad erleichtern


Markus Schaffer: "Zum Einkaufen, zum Sport, zur Kirche, zum Bahnhof, zur Schule, zu Freunden… geht in Roth doch alles per Rad. Eigentlich könnte jede(r) das Auto meistens stehen lassen. Ist gesünder, braucht weniger Platz, keine Emissionen, wissen wir doch längst. Jetzt ist nur noch die Stadt Roth in der Pflicht, die Radinfrastruktur weiter zu verbessern."

Gerhard Wendler: "Ich bin kein Sportler, aber im Alltag und auf Reisen ist das Rad erste Wahl. Mobilität heißt bei mir in dieser Reihenfolge: Rad, VGN mit MobiCard fürs Gesamtnetz, DB mit Bahncard 25, dann kommt lange nichts, dann mein Auto, Erbstück, Baujahr 1995, das ich in viereinhalb Jahren knapp 20 000 km gefahren bin."

Infos zur Klimaschutzinitiative der Stadt Roth und zum Stadtradeln-Wettbewerb gibt es unter https://www.stadt-roth.de/klima.

Verwandte Themen


Keine Kommentare