Bianca und Daniel Zint bei der DM

26.10.2013, 00:00 Uhr
Bianca und Daniel Zint bei der DM

© Zint

Eine ungewohnt große Kulisse von 1500 Zuschauern hatte den Wettkampf verfolgt, bei dem es auch um die Starterlaubnis bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft und Plätze im Nationalteam ging. Daniel Zint kann als Zehnter dieser DM und erster Nachrücker immer noch auf einen Platz im Nationalteam hoffen. Bianca Zint musste hier trotz persönlicher Bestleistung mit Rang neun der Konkurrenz den Vortritt lassen. Bei der Vergabe der Kaderplätze sind nicht die Platzierungen, sondern die Zahl der ausgefahrenen Punkte aus mehreren Wettbewerben ausschlaggebend.

Laut und hektisch

Die deutschen Meisterschaften im Hallenradsport sind für die Kunstradfahrer immer eine besondere Angelegenheit. Im Gegensatz zu allen anderen nationalen Meisterschaften müssen die Kunstradfahrer dort im Wechsel mit Radpolo- und Radballteams auf die Fahrflächen. Die permanenten Umbauten, das ewige rein und raus der Zuschauer und der Lärmpegel, der bei den beiden Ballsportdisziplinen üblich ist, machen es den Kunstradfahrern sehr schwer, die notwendige Ruhe und Konzentration für ihren Auftritt zu finden.

Trotz dieser erschwerten Bedingungen hatte Bianca Zint ihren Schwierigkeitsgrad noch einmal erhöht und hoffte auf eine weitere Verbesserung ihrer ausgefahrenen Punkte. Tatsächlich konnte die Lehramtsstudentin trotz zweier Bodenberührungen das beste Ergebnis ihrer langjährigen Karriere bei deutschen Meisterschaften verbuchen. Einige Konkurrentinnen hatten allerdings pünktlich zur DM ebenfalls einen besonders guten Wettkampftag erwischt. Mit Platz neun konnte Bianca Zint angesichts ihrer persönlichen Leistung dennoch sehr zufrieden sein.

Mit richtig schwierigen Bedingungen hatte ihr Bruder Daniel am nächsten Tag zu kämpfen. Sein Start war morgens um 8.18 Uhr angesetzt, wobei die Kunstradfahrer drei bis vier Stunden Vorlauf brauchen um ihren Körper für den Wettkampf aufzuwärmen und fit zu machen. Da hieß es früh raus aus dem Wohnmobil und bei frostigen Verhältnissen irgendwie versuchen, sich auf Temperatur zu bringen. Nahezu alle Sportler des Männerfeldes mussten unter diesen Bedingungen am Vormittag ungewöhnlich viele Punkte verloren geben. Am Ende waren es Zehntel, die über die Platzierungen entschieden.

Sturz kostete Punkte

Daniel Zint verlor beim einbeinig getretenen Reitsitzsteiger rückwärts wegen eines Sturzes neun Zähler und erreichte am Ende Platz zehn. Für ihn ist aber viel wichtiger, dass er mit seinem Ergebnis auf den siebten Ranglistenplatz kam. Damit hat er den direkten Sprung in die Nationalmannschaft zwar verpasst, kann sich aber auf dem ersten Nachrückerplatz immer noch Hoffnungen auf eine Aufnahme machen.

Einen sicheren Platz in der Nationalmannschaft hat hingegen eine andere Sportlerin des TSV Bernlohe: Milena Slupina wird mit dem Punktwert aus der zurückliegenden Juniorensaison als Ranglistenfünfte geführt und ist somit auf Anhieb Mitglied der Nationalmannschaft in der höchsten Eliteklasse, in der sie in der nächsten Saison erstmals starten wird.
 

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