Challenge Roth in Gefahr? "Veranstalterszene ist in Aufruhr"

14.3.2020, 06:50 Uhr
Challenge Roth in Gefahr?

© Foto: Salvatore Giurdanella

"Die Veranstalterszene ist in Aufruhr", beschreibt Felix Walchshöfer die Aktivitäten, die die Macher der großen Triathlon- und Laufserien öfter als üblich gemeinsam konferieren lassen. Er hat dabei das Mutterschiff der Challengefamily, die Langdistanz in Roth zu steuern, die am 5. Juli mit einem Weltklassefeld und einer nie dagewesenen Medienpräsenz glänzen will.

Vor dem 5. Juli ist der 17. April. Der letzte Tag der Osterferien gilt als der Stichtag, an dem die Situation neu zu bewerten ist. "Bis dahin bereiten wir den Challenge nach Plan vor", sagt Walchshöfer und verweist darauf, dass ja gerade erst das Facelifting der Radstrecke bekannt gegeben wurde.

"Wir können nur reagieren"

Auf eine Diskussion, was wäre wenn, will er sich lieber nicht einlassen: "Wir kennen ja die Bedingungen noch nicht. Müssen wir ein oder fünf Monate oder ein Jahr verschieben, findet Hawaii statt?"

Das gleiche, so Walchshöfer, gelte für die Frage, ob und in welchem Umfang man eine Ersatzveranstaltung aufziehen könne, wo doch der Challenge vom Mitwirken fast der ganzen Landkreisbevölkerung lebt. Das gleiche gilt natürlich auch für die Zugpferde des Rennens, sie sich wahrscheinlich nicht wieder in dieser Leistungsdichte zusammenbringen lassen.

"Wir können nur darauf reagieren, welche Bedingungen dann vorherrschen", blickt der Challenge-Boss auf den 17. April, "dann können und werden wir auch Plan B ausrollen. Alles andere wäre spekulativ."

Im Fall einer Absage, so Walchshöfer, sei es selbstverständlich, "dass wir das im Sinne unserer Kunden regeln". Dazu gehören auch die Athleten, die mit ihrem Startgeld in Vorleistung gehen und nicht jeden Ausweichtermin akzeptieren können. Bei der rechtlichen Bewertung der Frage auf Rückzahlen, macht es einen Unterschied, ob der Veranstalter gezwungen wurde, das Rennen abzusagen, oder das freiwillig tut.

Ein Storno in der anderen Richtung ist Alltagsgeschäft. Bei der weltgrößten Langdistanz mit mehreren tausend Teilnehmern, die zudem meist schon ein Jahr zuvor in einer minimalen Meldefrist zeichnen, klappt es öfter dann doch nicht mit einem Start.

Dafür wurde 2017 auf Wunsch vieler Athleten das "Rundum-Sorglos-Paket" ins Leben gerufen. Das ist eine Art Versicherung, mit der man ohne Angabe von Gründen bis einen Tag vor dem Rennen einen Rückzieher machen und sein Startgeld zurückerhält - 135 Euro gehen freilich für das Paket und die Bearbeitungsgebühr der Stornierung weg. Außerdem musste man es bis vergangenen Dezember buchen.