Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

19.7.2010, 00:00 Uhr
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

© Giurdanella

Sehr zufrieden mit dem Rennverlauf war Bernd Eichhorn (HDI TSG 08 Roth), auch wenn er mit 8:38:04 Stunden seine persönliche Bestzeit klar verfehlte, aber mit deutlichem Vorsprung wieder die Landkreiswertung gewann und in der TM 35 den dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft belegte.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

„Ich bin zwei Runden mit Chrissie Wellington Rad gefahren und habe es nicht für möglich gehalten, dass eine Frau so schnell die Berge hinauffahren kann“, kommentierte der erfahrene Triathlet. Wie viele andere Athletinnen und Athleten berichtete er von starken Windböen, die sich zwischen Greding und Hilpoltstein den Sportlern in den Weg stellten. Das Duell mit dem englischen Superstar hat der Rother diesmal klar verloren. Seine respektable Zeit reichte aber, um in die Top 15 bei den Männern zu gelangen. Ein Ziel, dass der 35-Jährige angesichts der sehr starken Konkurrenz für unerreichbar gehalten hatte.

Zweitschnellster Athlet aus dem triathlon-verrückten Landkreis Roth war Alexander Schrüfer vom TV 06 Thalmässing. Der 33-Jährige musst sich diesmal auf dem Rennrad deutlich mehr verausgaben und war deshalb auch beim abschließenden Marathon nicht mehr so spritzig. Die Kraft reichte aber noch aus, um die heranstürmende Konkurrenz aus dem Landkreis in Schach zu halten. Mit seiner Endzeit von 8:56:59 Stunden verfehlte Schrüfer seine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr dann nur um drei Minuten. Als 24. erzielte er ein erstaunliches Ergebnis.

Krampf und Kampf

„Wadenkrampf beim Schwimmen, Oberschenkelkrampf beim Radfahren“ — kein Wunder, dass das Laufen für seinen Vereinskameraden Frank Druska dann „nur noch hart“ war. Dennoch war der beruflich stark eingespannte Thalmässinger mit Platz 89 und einer Zeit von 9:35,02 Stunden „total zufrieden“.

Für Marcus Mittelstädt (HDI TSG 08 Roth) dagegen war es „der schlimmste Triathlontag, den er je erlebt hat“. Schon beim Schwimmen spürte er keinen Druck, und auf dem Rennrad dachte er bereits ab dem zehnten Kilometer ans Aufhören. „Als Sportlehrer am Rother Gymnasium kann man aber nicht aussteigen“ beschreibt der 29-Jährige seine Motivation zum Durchhalten. Mit seiner Finisherzeit von 8:58:01 Stunden blieb Marcus Mittelstädt zwar unter der Neun-Stunden-Schallmauer, verpasste aber um fast 30 Minuten seine angepeilte Endzeit.

Für Michi Hofmann (HDI TSG 08 Roth), den amtierenden Weltmeister der „Firefighter“, reichte es diesmal nur zum undankbaren dritten Platz in der Sonderwertung. Als er die Ziellinie nach 9:07:15 Stunden überquerte, dröhnte gerade „Steh auf, wenn du am Boden liegst“ aus den Lautsprechern. Der Hit der „Toten Hosen“ passte hervorragend zur Gemütsverfassung des Rothers an diesem Tag (siehe untenstehenden Bericht).

Mit einer Endzeit von 9:24:54 Stunden hat Stefan Treiber (TV 06 Thalmässing) seine Vorjahreszeit erreicht, allerdings unter erschwerten Bedingungen. Der 28-Jährige hat sich „über die Radstrecke gequält“ und fast zehn Minuten im Vergleich zum Vorjahr verloren. Durch eine starke Leistung auf der Marathonstrecke konnte er aber viel gutmachen.

Dagmar Matthes (HDI TSG 08 Roth) war im Ziel zunächst einmal für ein paar Minuten völlig sprachlos. Die „Grande dame“ des regionalen Triathlonsports lief nach 9:32:05 Stunden als fünfte Frau der Gesamtwertung und schnellste Deutsche über die Ziellinie. Die 42-Jährige aus Büchenbach gewann damit bereits zum zweiten Mal die deutsche Meisterschaft über die Langstrecke (siehe Seite 3).

Ein zweiter deutscher Meistertitel geht nach Hilpoltstein ans La Carrera TriTeam Rothsee. Carmen Valerius, die amtierende deutsche Meisterin über die Mitteldistanz, war auch über die Langstrecke das Maß aller Dinge. Die 22-Jährige gewann nach einem starken Rennen in 10:38:31 Stunden die TW 18.

Nach einem „verdammt harten Rennen“ war Fritz Buchstaller (TV 06 Thalmässing) im Ziel zunächst einmal völlig fertig. Der Altmeister musste auf den letzten zehn Laufkilometern alle Kräfte mobilisieren, um nach 9:31:53 Stunden als 99. des Klassements das Ziel zu erreichen. Thomas Fischer (HDI TSG 08 Roth) brachte das Kunststück fertig, seine zwölf Jahre alte Bestzeit einzustellen. Mit seinen 9:33:12 Stunden war er völlig zufrieden und emotional überwältigt von der Stimmung auf dem Rother Marktplatz.

Bestzeit stark verbessert

Schnellster Triathlet des neuen „La Carrera Triteams Rothsee“ war Michael Seitz. Um bemerkenswerte zwölf Minuten verbesserte der 25-Jährige seine persönliche Bestzeit auf nunmehr 9:34:43 Stunden. Der junge Triathlet aus Hofstetten fühlte sich während des gesamten Rennens pudelwohl und war überwältigt von der „gigantischen Stimmung am Kränzleinsberg, am Solarer Berg und auf dem Rother Marktplatz“.

Schnellster Athlet der Powerbärs Rednitzhembach war Matthias Grosser, der 9:36:45 Stunden nach dem Startschuss in das Stadion einlief. Die Bronzemedaille in der TM 20 bei der deutschen Langstreckenmeisterschaft darf Manuel Weber (HDI TSG 08 Roth) mit nach Hause nehmen. Der Polizist übertraf mit seiner Zeit von 9:38:42 Stunden seine eigenen Erwartungen deutlich.

Auch Daniel Bräunlein (La Carrera Triteam Rothsee) hatte allen Grund zum Feiern. Bei seinem erst zweiten Langstreckenrennen verbesserte der 24-Jährige seine Finisherzeit um phänomenale 26 Minuten auf 9:39:43 Stunden.

Stephan Wirth darf sich seit gestern schnellster Triathlet der DJK Energy Allersberg nennen. Nach 9:41:38 Stunden war für ihn das Rennen zu Ende. Exakt zwei Minuten später erreichte auch Rolf Kintscher (Powerbärs Rednitzhembach) das Ziel auf dem Rother Stadtgartengelände. Stefan Tischler verteidigte seinen Titel als schnellster Triathlet des Team Challenge SFV Aurau. Nach 9:46:38 Stunden blieb für den Polizisten die Stoppuhr stehen. Für Peter Weindel von der DJK Energy Allersberg wurden 9:48:03 Stunden in die Ergebnisliste eingetragen.

Rainer Fürst vervollständigte als Drittschnellster die Teamwertung für die Powerbärs Rednitzhembach mit einer Zeit von 9:52:45 Stunden. Groß war die Freude bei Gerrit Buske (HDI TSG 08 Roth) der nach 9:53:16 Stunden deutlich unter der von ihm anvisierten Endzeit von zehn Stunden blieb.

Innerhalb weniger Sekunden liefen Thomas Schmidt (HDI TSG 08 Roth) in 9:54:48 Stunden, Markus Brautsch (TSV Greding Triathlon) in 9:54:57 Stunden und Marcus Schwing in 9:55:19 Stunden über die Ziellinie. Schwing brachte dabei das Kunststück fertig, seine persönliche Bestzeit aus dem Jahr 2002 um unglaubliche 45 Minuten zu verbessern. Der Georgensgemünder wurde von Triathlontrainer Thomas Herrmann optimal auf den schwierigen Wettkampf eingestellt. Jürgen Prohaska, der für die Stadt Roth und den TV Eckersmühlen an den Start ging, unterbot mit 9:58:24 Stunden ganz knapp die Zehn-Stunden-Marke. Mathias Fritsch, Cheforganisator des Rothsee-Triathlons und Trainer der HDI TSG 08 Roth, erreichte nach einer „Achterbahnfahrt der Leistungen“ nach 10:03:59 Stunden das Ziel.

Mit seiner Leistung sehr zufrieden war hingegen Marius Schuhmann (La Carrera Triteam Rothsee). Der 19-Jährige musste bei seiner Pemiere in Roth feststellen, dass ein Rennen über die Langstrecke doch „etwas anderes“ ist. Nach einer starken Schwimmleistung stellten sich in der zweiten Radrunde die erwarteten Schmerzen in den Beinen ein. Mit seiner Endzeit von 10:04:56 Stunden und dem fünften Rang in der TM 20 hat der Hilpoltsteiner allerdings bewiesen, dass er zu den großen Talenten in Deutschland zählt.

Schnellste Triathletin der PowerBärs Rednitzhembach war Danielle Bartes, die nach 10:42:08 Stunden als 46. der Damenwertung in das Triathlonstadion einlief. Das mannschaftlich sehr geschlossene Abschneiden der Amazonen der HDI TSG 08 Roth vervollständigen Doris Blank (77. in 11:10:31), Dagmar Ulrich (88. in 11:24:00) und Gabi Weiß (110 in 11:32:42).

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