Landkreis Roth: So reagiert die Region auf das Coronavirus

29.1.2020, 12:56 Uhr
Der Ausbruch des Coronavirus in China beschäftigt aktuell die Öffentlichkeit. Rund um die Welt arbeiten Mediziner daran, dass sich das Virus nicht weiter verbreitet.

© Ma Ping/XinHua/dpa Der Ausbruch des Coronavirus in China beschäftigt aktuell die Öffentlichkeit. Rund um die Welt arbeiten Mediziner daran, dass sich das Virus nicht weiter verbreitet.

Bei dem Rother Pumpenhersteller Speck wollte ein Sprecher des Unternehmens keine Auskunft zu diesem Thema geben, "weil wir bislang selbst zu wenig darüber wissen."

Beim Draht- und Kabelhersteller Leoni dagegen hat man bereits Vorkehrungen getroffen: "Seit letzter Woche ist eine globale Reisebeschränkung für alle unsere Mitarbeiter in Kraft", sagte Sven Schmidt von Leoni. Reisen von und nach China werden nur noch in absoluten Ausnahmefällen genehmigt: "Wir versuchen, das gänzlich zu vermeiden." Auch zwischen den verschiedenen Standorten in China sollen die Leoni-Mitarbeiter nicht mehr hin- und her pendeln. Außerdem, so Schmidt weiter, habe das Unternehmen seine Mitarbeiter in Hygienemaßnahmen geschult, damit das Risiko einer Ansteckung mit dem Lungenvirus reduziert wird.

Als "gut gerüstet" sieht das Rother Gesundheitsamt im Landratsamt die Gesundheitsinfrastruktur vor Ort: "Es gibt Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und an denen orientieren wir uns", erklärt Dr. Stefan Schmitzer. So lägen etwa detaillierte Pläne vor, wie das medizinische Personal im Krankenhaus reagieren soll, wenn ein Patient aus einem Risikogebiet ankommt und Symptome des Coronavirus zeigt.

Gymnasium beobachtet die Lage

Solche Patienten werden in den Kliniken sofort in speziellen Einzelzimmern isoliert. Das medizinische Personal darf sich ihnen nur mit Schutzkleidung nähern. Außerdem wird eine Diagnostik veranlasst: Dazu werden Schleimproben aus der Lunge an ein Speziallabor verschickt, das in der Lage ist, den Erreger nachzuweisen.

Weitere Vorgaben regeln den Umgang mit dritten Personen, die mit Erkrankten in Kontakt waren. Diese werden – soweit möglich – identifiziert und medizinisch beobachtet. Sie müssten etwa ein Protokoll ihres Gesundheitszustands führen und gegenüber dem Gesundheitsamt täglich Bericht erstatten, so erklärt es Schmitzer. Wenn sich bis zwei Wochen nach dem Kontakt mit einem Erkrankten keine Symtome der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit zeigen, wird die Beobachtung beendet.

Leicht nervös verfolgt Barbara Frye die täglichen Nachrichten aus China: Frye unterrichtet als Lehrerin am Rother Gymnasium und will Ende März mit 16 Schülern ins "Reich der Mitte" fliegen. Nachdem der Abflugtermin noch rund zwei Monate entfernt liegt, "haben wir noch genug Zeit zum Reagieren", sagt Frye. Die nötigen Visa für die Schüler habe man schon einmal beantragt, nun warte man die weitere Entwicklung ab: "Wenn es dramatischer werden sollte, werden wir entsprechende Maßnahmen ergreifen."

Und was können Privatpersonen jetzt tun, um sich zu schützen? Im Moment ist die Wahrscheinlichkeit in Deutschland relativ niedrig, mit dem Coronavirus in Kontakt zu kommen. Das Robert-Koch-Institut rät dazu, die normalen Hygienetipps zu beherzigen, die man auch gegen Grippe-Infektionen ergreifen würde: Beim Husten und Niesen den Ellenbogen vor den Mund halten, Abstand zu Erkrankten halten und regelmäßig mit Seife Hände waschen.

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