Monster oder friedlicher Riese? So aggressiv ist der Wels wirklich

23.6.2019, 05:48 Uhr
Furchteinflößend sieht er tatsächlich aus mit seinem mächtigen Körper, dem großen Maul und den wie Antennen von seinen Kiefern abstehenden Barteln. Dennoch stellt der Wels (hier ein Exemplar aus den Freilandterrarium Stein) keine Gefahr für den Menschen dar.

© Roland Fengler Furchteinflößend sieht er tatsächlich aus mit seinem mächtigen Körper, dem großen Maul und den wie Antennen von seinen Kiefern abstehenden Barteln. Dennoch stellt der Wels (hier ein Exemplar aus den Freilandterrarium Stein) keine Gefahr für den Menschen dar.

Der europäische Wels, Waller oder Flusswels, breitet sich in ganz Europa aus, denn im Gegensatz zu anderen Fischarten kommt er ziemlich gut mit verbauten Gewässern und mit der Tatsache klar, dass viele unserer Flüsse und Seen immer wärmer werden. In den Sommermonaten erscheinen jedoch immer wieder Horrormeldungen wie "Wels frisst Dackel“, "Wels beißt Buben" oder "Wels wirft Boote um“ in vielen Medien. Mörderfische“, wie sie die Boulevardpresse manchmal nennt, sind Welse jedoch nicht.

Eigentlich sind nicht einmal besonders aggressiv; sie schnappen nur zu, wenn sie sich während der Laichzeit im Mai und Juni bedrängt fühlen. Menschen können sie damit aber nicht gefährlich werden: Welse haben eng aneinander liegende, stummelig-spitze Zähnchen, mit denen sie keine Körperteile abreißen könnten. Auch Kinder oder Hunde, die im Wasser spielen, sind nicht in Gefahr.

Außerdem wurde lange befürchtet, dass der aus dem Donauraum eingewanderte oder eingesetzte Raubfisch heimische Konkurrenten wie den Hecht verdrängt und alle Nutzfische verschlingt. Doch das hat sich nicht bewahrheitet. Und sowohl bei Anglern als auch in Restaurants ist der Wels inzwischen sehr beliebt. Er hat ein wohlschmeckendes weißes, vor allem aber grätenfreies Fleisch, was ihn zu einem hoch geschätzten Speisefisch macht.

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