Ohne Turnier, aber mit viel Lagerleben

Ritter, Barden, Beutelschneider: Alle Infos zum Hilpoltsteiner Mittelalterfest

Tobias Tschapka

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8.5.2022, 15:00 Uhr
Die „edlen Fanfarenbläser zu Hilpoltstein“ kündigen Erfreuliches an für das dritte Wochenende im Mai.

© Tobias Tschapka, NN Die „edlen Fanfarenbläser zu Hilpoltstein“ kündigen Erfreuliches an für das dritte Wochenende im Mai.

Am Samstag und Sonntag, 21./22. Mai, hat man rund um die Hilpoltsteiner Burgruine wieder die Gelegenheit, in die längst vergangene Welt der ehemaligen Burgherren „von Stein“ einzutauchen. Das Areal bildet dafür die magische Kulisse: Lagerleben, wilde Landsknechte, flinke Bogenschützen, Gaukler, vortreffliche Fanfarenspieler und Trommler werden sich dort die Ehre geben.

Ein großes Ritterturnier mit Kämpfen hoch zu Ross mit Lanze, Schwert und Morgenstern wird es diesmal aber (noch) nicht geben, obwohl es inzwischen für Veranstaltungen dieser Art keinerlei Corona-Vorgaben mehr gibt – nur Empfehlungen. „Wenn wir zu Beginn unserer Vorbereitung im Januar gewusst hätten, wie sich die Situation im Frühling verhält, dann hätten wir alles wie früher in gewohnter Weise gestaltet“, betont Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. „Aber ein Fest dieser Art, mit so vielen beteiligten Gruppen, Musikern und Händlern muss rechtzeitig geplant werden“.

Sicherheitshalber etwas kleiner geplant

Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus hat noch die aufwendige Organisation des Weihnachtsmarkts in unguter Erinnerung, der aufgrund der explodierenden Infektionszahlen im Winter kurzerhand abgesagt werden musste – komplett und ersatzlos. „Daher haben wir von vornherein etwas kleiner geplant, aber es ist trotzdem jede Menge geboten.“

Der Fokus werde diesmal mehr beim Lagerleben und Marktgeschehen liegen, großzügig verteilt auf dem gesamten Burganger und auch dem Turnierplatz, der auch ohne Turnier allein schon aufgrund seiner Größe gut genutzt wird. „Auf diese Weise hat jeder die Möglichkeit, mehr als genügend Abstand zu den anderen Besuchern zu wahren“, so Ibinger.

Eher ein „Walking Act“

„Jedenfalls wird es heuer ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben. Zwar nicht auf der Bühne – auch auf Live-Musik wird heuer verzichtet –, sondern alles wird sich mehr als ,Walking Act’ abspielen“, erklärt Ibinger. „Gaukler und Musiker werden über das Gelände ziehen und so zu einem authentischen Lagerleben beitragen.“

Mit dabei ist unter anderem auch wieder der „Heidecker Trommlerhaufen“, die Bogenschützen „Vulpes Infantiles“, der Schotte Marcus Brunner samt Familie, der Landsknechtstross „1504“, sowie die Musikgruppe „Unhold“. Auch die „edlen Fanfarenspieler zu Hilpoltstein“ werden wieder ihren angestammten Platz beziehen. „Wir freuen uns schon darauf, hier wieder unser Zelt aufzubauen“, betont Fanfarenbläser Reiner Hertel – und hofft, dass die Mäuse davon noch etwas übrig gelassen haben, schließlich liege es seit zwei Jahren ungenutzt auf dem Dachboden.

Ob mittelalterliche Gewandungen und Schuhe, Schwerter und Morgensterne, Lederwaren und Felle oder Seifen und Holzarbeiten – auf dem weitläufigen Markt gibt es vieles nicht nur zu bestaunen, sondern auch zu erstehen. Und wer sehen will, wie alle diese Dinge im echten Leben genutzt wurden, der zieht ein paar Meter weiter ins Lager der verschiedenen Gruppen. Aber Achtung! Hier wird nicht dargestellt, sondern gelebt!

Das gilt auch für den kulinarischen Teil des Mittelalterfests: In den mittelalterlichen Garküchen und über dem offenen Feuer entstehen leckere Ritterspieße, Burgfräuleinlocken oder auch das beliebte Rahmbrot, einfache, aber überaus leckere Gerichte. Für Getränke sorgen die Mitglieder der THW-Helfervereinigung in ihrer Burgschänke. Und für die kleinen Mittelalterfans gibt es Jonglage-Vorführungen, Märchenstunden sowie Handarbeit und Handwerk zum Mitmachen.

Da das Angebot diesmal aber trotzdem etwas kleiner ausfällt als in „normalen“ Jahren, ist der Eintritt diesmal frei. Daher wird um das Gelände auch kein Zaun aufgebaut, „so dass die Gäste von allen Richtungen auf das Mittelalterfest strömen können“, freut sich Ibinger. Geöffnet hat das Mittelalterfest am Samstag, 21. Mai, von 11 bis 24 Uhr, und am Sonntag, 22. Mai, von 11 bis 18 Uhr.