Süßes statt Strafzettel: In diesen Orten wartet auf Richtigparker eine Überraschung

LANDKREIS ROTH - Wer falsch parkt, erhält ein Knöllchen: So kennen die meisten Menschen die kommunale Verkehrsüberwachung. In drei Gemeinden im Landkreis Roth läuft es aber umgekehrt - zumindest für einen Tag.

Normalerweise schreiben die - auch im Raum Roth/Schwabach tätigen - Mitarbeiter des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz Strafzettel. Rund um den "Tag der Verkehrssicherheit" am Samstag, 17. Juni, verteilen sie aber auch Süßigkeiten – und zwar an Autofahrer, die ihr Fahrzeug korrekt geparkt haben.

Wer falsch parkt, muss mit einem Knöllchen rechnen. Wer sein Fahrzeug hingegen richtig parkt, findet normalerweise kein Zettelchen am Auto. Anders in den kommenden Tagen: Die Verkehrsüberwacher des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit belohnen rund um den "Tag der Verkehrssicherheit" Richtigparker mit einer kleinen Überraschung.

"Der Großteil aller Verkehrsteilnehmer stellt sein Auto vorschriftsmäßig und rücksichtsvoll ab – wir wollen deshalb mit einer süßen Aufmerksamkeit Danke sagen", erklärt Simone Reinhardt, Geschäftsführerin des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz.

Die süße Mission hat beim Zweckverband bereits Tradition: Seit sieben Jahren führt er regelmäßig Dankeschön-Aktionen für Richtigparker durch, unter anderem vor Weihnachten. Diesmal dürfen sich die vorbildlichen Parker über eine Dankeschön-Karte mit einem Päckchen Kaubonbons freuen (letztere übrigens aus Umweltgründen in FSC-zertifizierter Papier-Verpackung).

Dazu Büchenbachs Bürgermeister Helmut Bauz: "Oft wird über die Verkehrsüberwachung geschimpft. Dass deren Hauptaugenmerk aber nicht darin liegt, möglichst viele Verstöße zu schreiben, sondern diese immer weniger werden zu lassen und so für sicherere Straßen zu sorgen, haben viele nicht im Blick."

Falschparker gefährden Leben

Wenn Fahrzeuge falsch stehen, müssen beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer auf die Straße ausweichen. Kinder, Senioren, Eltern mit Kinderwagen, Menschen mit Rollstühlen, aber auch Fußgänger jeden Alters geraten so häufiger in Gefahr. Darauf weist der Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit in einer Pressemitteilung zum diesjährigen "Tag der Verkehrssicherheit" hin.

Außerdem verlieren Feuerwehr und Notarzt statistisch gesehen bei jedem vierten Einsatz wertvolle Minuten, weil kein Durchkommen ist. Es sind aber nicht nur die Falschparker in der Feuerwehranfahrtszone, die den Rettungskräften den Weg versperren. Auch falsch geparkte Autos in engen Gassen und im Kreuzungsbereich machen es den Rettern oft schwer.

Vom Verband zum Dienstleister

Insgesamt verteilen die Außendienstmitarbeiter des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit in diesem Jahr in 72 Verbandsgemeinden über 5000 Überraschungen an Richtigparker. In der Region sind darunter unter anderem Büchenbach, Rednitzhembach und Schwanstetten.

Gegründet wurde der Zweckverband im Jahr 2014 von elf Gründungsmitgliedern als "klassischer" Überwacher des ruhenden und fließenden Verkehrs. Heute erfüllt er diese Aufgabe für mehr als 140 angeschlossene Städte, Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften in der Oberpfalz, Niederbayern, Mittel- und Oberfranken.

Bedingt durch dieses Wachstum hat sich der Zweckverband in den vergangenen Jahren vom reinen Verkehrsüberwacher zum kommunalen Dienstleister weiterentwickelt. Sein Ziel: Kommunen, die sich insbesondere im ländlichen Raum befinden, als Dienstleister rund um die Themen (Verkehrs-)Sicherheit, Mobilität und Ordnung zur Seite zu stehen.