"Ein eigenes neues Hallenbad ist natürlich noch besser"

27.7.2018, 18:15 Uhr

© Foto: Wilhelm

Die Vorgeschichte: 1971 wurde das jetzige Hallenbad gebaut. 2009 stellte der TÜV Rheinland fest, dass es dringend sanierungsbedürftig ist. 2012 traf der Stadtrat den Grundsatzbeschluss, ein neues Hallenbad zu errichten, allerdings unter Finanzierungsvorbehalt. 2014 wurde dieser Beschluss auf Eis gelegt. Grund: Haushaltsprobleme. 2016 brachte OB Matthias Thürauf die Idee ins Spiel, ein Hallenbad gemeinsam mit Roth und Rednitzhembach in Rednitzhembach zu bauen. Der Schwabacher Stadtrat und der Gemeinderat Rednitzhembach zeigten sich offen, der Stadtrat Roth war von Beginn an skeptisch und hat nun endgültig abgesagt. Da sich die Finanzlage der Stadt Schwabach seit 2014 spürbar verbessert hat, will und kann sie nun doch alleine bauen.

Die Größe: "Es wird ein Schulbad, kein Freizeitbad", betonte Thürauf. Vorgesehen war ein Schwimmbecken der Größe 12,5 mal 25 Meter (fünf Bahnen) plus ein Lehrbecken. Dies wird nun wieder aufgenommen, aber nicht zwingend "eins zu eins". Eine Arbeitsgruppe der Stadtratsfraktionen wird über notwendige Aktualisierungen beraten. 

Die Eckdaten im Überblick

Der Ort: Neues Hallenbad, neuer Standort: Errichtet wird es im östlichen Teil des Parkbads entlang der Walpersdorfer Straße.

Die Kosten: 2014 lag die Schätzung der Baukosten zwischen 7,3 und 7,7 Millionen Euro. Heute rechnet OB Thürauf eher mit 10 Millionen. Hinzu kommen die laufenden Betriebskosten von über einer Million Euro jährlich. Welche Zuschüsse möglich sind, muss neu geprüft werden.

Der Zeitplan: Der geschätzte Zeitrahmen – von Beginn des Verfahrens bis zum Bauende – wird mit dreieinhalb bis vier Jahren angesetzt.

Der Träger: Planung und Umsetzung des Hallenbad-Neubaus liegen zukünftig in der Zuständigkeit der Stadtbäder GmbH, dem kommunalen Unternehmen der Stadt, das bereits jetzt das Hallen- und Parkbad betreibt. Dessen Geschäftsführer Winfried Klinger erklärte, dass dies nur mit einem Investitionszuschuss der Stadt sowie einer Verlustübernahme bei den Betriebskosten finanzierbar sei. Der Stadtrat soll regelmäßig informiert werden und trifft auch die letzte Entscheidung über die Pläne.

Der Zustand des jetzigen Hallenbads: Grundsätzlich gilt: Eine Sanierung lohnt nicht mehr. Seit Jahren halten Instandsetzungen den Betrieb aufrecht. Hohe Summen sollen aber nicht mehr investiert werden. Die Stadt hofft, dass die alte Technik weiter hält: "Derzeit kann aber davon ausgegangen werden, dass das bestehende Hallenbad noch einige wenige Jahre betrieben werden kann."

Die wichtigsten Aussagen im Stadtrat im Überblick:

Oberbürgermeister Matthias Thürauf: "Eigentlich ist die Zusammenarbeit mit Rednitzhembach und Roth ein schönes Konstrukt gewesen. Die Diskussion hat sich ja lange gezogen. Roth hat nun abgesagt. Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber ein eigenes neues Schwimmbad ist natürlich noch besser."

Emil Heinlein (CSU): "Nach 2012 ist das der Grundsatzbeschluss Nummer zwei. Wir hoffen, dass es diesmal klappt."

Werner Sittauer (SPD): "Ein interkommunales Projekt wäre zu schön gewesen. Bitter ist nun, dass wir wegen des Zeitverlustes mindestens 1,5 Millionen Euro verloren haben, weil die Baukosten seither um 20 Prozent gestiegen sind."

Klaus Neunhoeffer (Grüne): "Bei manchen Kommunen zählt Egoismus mehr als Zusammenarbeit. Das ist eine äußerst bittere Erfahrung."

Bruno Humpenöder (Freie Wähler): "Zu einer Schulstadt gehört vernünftiger Schwimmunterricht."

Nach der Sitzung sprach das Tagblatt mit Ulla Meindl vom Schwimmverein: "Ich bin froh und erleichtert, dass das nun im zweiten Anlauf geklappt hat. So können wir auch in Zukunft eine gute Schwimmausbildung unserer Kinder leisten."

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