Jetzt sind es nur noch zwei: Einst gab es neun Brauereien

20.10.2014, 11:00 Uhr

Neben den „Übriggebliebenen“ (Brauerei Gundel und Stadtbrauerei Spalt) gibt es in Rednitzhembach seit dem Jahr 2008 die Brauerei Hembach, welche ihr Bier vor Ort braut, es beim Lindenbräu in Gräfenberg abfüllen lässt, jedoch über keine Bierdeckel verfügt. In Nemsdorf (Rohr), gab es 1999 für einige Zeit das kleine Brauhaus, die „Zwieseltaler Jägerklause“ mit eigenem Bierdeckel.

Geschichte auf Filz

Die Reise in die Vergangenheit der regionalen Brauereien geht in die zweite Runde. Nachdem unser Mitarbeiter Friedrich Seyferth bereits historische Bierdeckel aus Schwabach unter die Lupe genommen hat, kümmert er sich jetzt um die „Filzl“ von Brauereien aus dem Altlandkreis Schwabach.

Wie schon bei den Schwabacher Brauereien hat Friedrich Seyferth möglichst ältere und interessante Bierdeckel jeder Brauerei zusammengetragen.

Vertreten sind die Brauerei Gundel (Bierdeckel um 1960), die Löwenbrauerei Fritz Wolkersdorfer in Dürrenmungenau (Bierdeckel um 1970), die Brauerei Kießling aus Georgensgmünd (dicker Bierfilz um 1940), die ebenfalls in Georgensgmünd beheimatete Brauerei Böhm (Bierdeckel um 1938), die deutschlandweit letzte Brauerei in kommunaler Hand, die Stadtbrauerei Spalt (zwei Bierdeckel um 1930), die 2007 geschlossene Stadtbrauerei Roth (Bierdeckel um 1920), die ebenfalls in Roth ansässige Wagner-Valentin-Bräu, an die heute noch die „Valentin-Passage“ erinnert (Bierdeckel um 1940) und das Brauhaus Wendelstein (Bierdeckel um 1950)

Eine seltene Ausnahme stellt der Porzellanuntersetzer der Kronenbrauerei Fritz Wagner aus Wassermungenau dar. Die Brauerei wurde 1882 gegründet und 1923 geschlossen. Es gibt auch einen achteckigen Bierdeckel von dieser Brauerei.

Bei der Stadtbrauerei Spalt gibt es eine Besonderheit, nämlich auf 99,9 Prozent der vielen verschiedenen Bierdeckel steht fast immer der allseits gleiche und bekannte Spruch: „In Spalt, in Spalt / Dou wern die Leit gar alt / Sie kenne nix dafier / Dös macht ös goute Bier“.

Auf einem ganz seltenen Bierdeckel steht ausnahmsweise mal ein anderer Spruch und zwar: „Wer es Spalter Böier veracht / Den hult der Teifl über Nacht“. Vielleicht hat der Stadtpfarrer oder gar der Bischof den Text beanstandet, weil er nie mehr erschien ist.

An die erwähnte Kronenbrauerei Fritz Wagner aus Wassermungenau, auch als Wagner-Bräu bezeichnet, können sich wahrscheinlich nur wenige Alteingesessene aus Erzählungen ihrer Vorfahren erinnern.

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