Keine Entscheidung: Viele offene Fragen zu Radweg

15.2.2019, 11:32 Uhr

Wo soll der Radweg gebaut werden? Die Schwabacher Bauverwaltung mit Radwegeplanerin Stefanie Pauly schlägt den Radweg nördlich der Ortsverbindungsstraße vor, also in Richtung Oberreichenbach auf der rechten Seite.

SPD-Stadtrat Dr. Gerhard Brunner hatte als Alternative einen Waldweg zwischen Ober- und Unterreichenbach in die Diskussion gebracht. Die Hoffnung wäre, dass er schneller verwirklicht würde. Eine Prüfung durch das Bauamt hat aber eine Reihe von Nachteilen ergeben. Insbesondere ist er in teils sehr schlechtem Zustand, zudem führt er in Oberreichenbach durch einen Bauernhof. Insgesamt sei der Ausbauaufwand unverhältnismäßig hoch.

Was will Kammerstein?

Was will die Gemeinde Kammerstein? Sie lehnt die Alternativtrasse durch den Wald klar ab und schlägt den Ausbau entlang der Straße vor. "Kammerstein sagt das immer wieder. Allerdings verliefe der Radweg auch zu 80 Prozent auf dem Gebiet der Stadt", erklärte Brunner.

Wie sieht es mit dem Grunderwerb entlang der Straße aus? Da es noch keine Vorplanung gibt, ist noch unklar, wie viel Fläche konkret benötigt würde und ob Verkaufsbereitschaft der Landwirte besteht.

Soll es erst eine Vorplanung geben? Dafür spricht, dass man den Grundstückeigentümern dann Konkretes sagen könnte. Dagegen, dass bei einer grundsätzlichen Ablehnung unnötige Planungskosten entstehen würden.

Wie hoch sind die Kosten?

Was kostet der Radweg? Bisher gibt es nur Schätzungen. Die Stadt geht von rund 23 000 Euro Planungskosten aus. Der Radweg würde rund 300 000 Euro kosten. Aber: Zuschüsse sind nur möglich, wenn auch die Verkehrsverhältnisse insgesamt verbessert werden, so die Regierung. Das heißt, wenn auch die Straße, die sich in keinem guten Zustand befindet, ausgebaut würde. Damit stiegen die Kosten auf etwa 1,1 Millionen Euro. Die Stadt will deshalb klären, wie hoch die jetzigen Kosten für den Straßenunterhalt sind, ob ein Ausbau also auch wirtschaftlich Sinn macht.

Gibt es eine Anbindung an das Radwegenetz? Momentan nicht. Vielmehr müssten die Radfahrer in Unterreichenbach am Ortseingang die Straße queren, um ordnungsgemäß weiterfahren zu können. Gerhard Brunner verweist auf diese Gefahrenstelle: "Dabei sollte ein Radweg ja mehr Sicherheit bringen." Die bessere Anbindung soll daher erneut durchdacht werden. Das gilt auch für die Anbindung an das Radwegenetz im Landkreis Roth.

Es besteht also noch Klärungsbedarf, darin sind sich alle einig. Ebenso wie auch in einem zweiten Punkt: Eine Diskussion wie über den Radweg zwischen Wolkersdorf und Dietersdorf soll es nicht geben. Auf den wartet man seit 30 Jahren.

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