OB-Wahl Schwabach: Fraas (CSU) und Reiß (SPD) gehen in die Stichwahl

15.3.2020, 19:48 Uhr
Einer von beiden wird es werden: Michael Fraas (li.) und Peter Reiß am Wahlabend.

© Günther Wilhelm Einer von beiden wird es werden: Michael Fraas (li.) und Peter Reiß am Wahlabend.

Dann entscheidet sich, wer Nachfolger von Matthias Thürauf (CSU) wird, der nach zwölf Jahren im Amt auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. 

Mit deutlichem Abstand auf Platz drei liegt Christine Krieg von den Grünen mit 19,5 Prozent. Dr. Markus Hoffmann von den Freien Wählern kam auf 6,1 Prozent. Mit 2,2 Prozent musste sich Axel Rötschke von der FDP begnügen.

Wegen der Coronakrise wurde aus der zunächst geplanten Wahlparty im Goldenen Saal lediglich ein Pressegespräch. Dabei zeigten sich Fraas und Reiß gleichermaßen zuversichtlich.

Fraas: „Rückenwind“

„Ich habe mich nie als Favoriten bezeichnet“, erklärte der CSU-Kandidat. „Wenn ein OB aufhört, werden die Karten völlig neu gemischt. Da war es klar, dass es auch knapp werden kann.“ Er freue sich sehr, dass er die meisten Stimmen erhalten hat. In die Stichwahl gehe er deshalb „mit dem Rückenwind des Erstplatzierten“. Bei der Stichwahl handele es sich um eine reine Persönlichkeitswahl. „Da kann man keine Parteien als Blöcke addieren“, erklärte Fraas.

Reiß: „Tolles Ergebnis“

Umgekehrt ließ Peter Reiß (SPD) durchaus durchblicken, dass er in der Stichwahl auch auf Stimmen aus dem Lager der Grünen hofft: „Da sind die Schnittmengen am größten.“ Mit dieser Zuversicht sprach er von einem „tollen Ergebnis“. Dies sei das Resultat, „auf das wir hingearbeitet haben“. 

Überrascht zeigte er sich davon nicht. „Es gibt ja keine Umfragen wie in großen Städten, aber gerade in den letzten Wochen war die Resonanz so positiv, dass ich ein sehr gutes Abschneiden erwartet hatte. Und das ist es“, betonte Reiß. „Das freut mich riesig. Für mich und für die Schwabacher SPD.“ Die hatte bekanntlich bei der Landtagswahl 2018 und bei der Europawahl 2019 mit 12 beziehungsweise 13 Prozent eine schlimme Talfahrt erlebt. Für die Stichwahl sei er „absolut zuversichtlich“, betonte Peter Reiß.

Krieg: „Keine Trauer“

Christine Krieg von den Grünen, die ebenfalls zumindest die Stichwahl als erklärtes Ziel ausgegeben hatte, wollte ob ihres nur dritten Platzes „nicht von Trauer reden“, erklärte sie in ihrem Statement. „Wir hatten uns mehr erhofft“, räumte sie ein. „Aber ich bin sehr realistisch.“ Vor sechs Jahren hatte OB-Kandidat Klaus Neunhoeffer 8,5 Prozent für die Grünen geholt. Damals Rekord für die Partei. Dieses Ergebnis hat Christine Krieg nun mehr als verdoppelt. Außerdem sei es gelungen, in diesem Wahlkampf die Themen wesentlich zu bestimmen. Auch das sei ein Erfolg. Nun freue sie sich auf die Fraktionsarbeit im neuen Stadtrat. 

„Ich bis sehr zufrieden“, kommentierte Dr. Markus Hoffmann von den Freien Wählern sein Abschneiden. Da die FW vor sechs Jahren keinen OB-Kandidaten ins Rennen geschickt hatten, konnte er quasi nur zulegen. „Wichtiger ist für uns natürlich die Stadtratswahl“, so Hoffmann.

Genau das betonte auch Axel Rötschke für die FDP. Der mit 26 Jahren jüngste Kandidat kam schon kurz vor 19 Uhr als erster der fünf Bewerber in den Goldenen Saal. „Ich bin zufrieden mit der zumindest leichten Steigerung.“ Rötschke war als einziger bereits vor sechs Jahren angetreten und hatte damals 2,0 Prozent erreicht. Damit legte er diesmal 0,2 Prozentpunkte zu. 

In zwei Wochen kommt es nun darauf an, wie sich die Anhänger von Grünen, Freien Wählern und FDP entscheiden. Eine Wahlempfehlung wollten weder Christine Krieg noch Markus Hoffmann und Axel Rötschke aussprechen.

Die Wahlbeteiligung in Schwabach lag diesmal bei 53,3 Prozent gegenüber 51,1 vor sechs Jahren. Also trotz Corona eine kleine Steigerung.

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