Promi-Friseur Marcel Schneider lud zur 40. Benefiz-Gala

24.11.2015, 09:05 Uhr
Von links: Lebenshilfe-Vorsitzender Gerhard Engelhardt, Marcel Schneider und Werner Schemm, Leiter der Frühförderung.

Von links: Lebenshilfe-Vorsitzender Gerhard Engelhardt, Marcel Schneider und Werner Schemm, Leiter der Frühförderung.

Erstmals nicht in Nürnberg oder seinem Wohnort Rednitzhembach, sondern in der Rother Kulturfabrik. Schneider rief – und der Saal war proppenvoll. 

Das (künstlerische) Ergebnis des Abends: ein mitreißender Mix zwischen treffendem Wortwitz und musikalischen Gänsehautmomenten. Das (monetäre) Ergebnis: Stolze 13 500 Euro für die Frühförderung der Lebenshilfe Schwabach-Roth. Eine vorzeitige schöne Bescherung. Denn etliche der (pädagogisch sinnvollen) Wünsche lassen sich über das übliche Budget nicht decken. Das gaben der Leiter der Frühförderstelle, Werner Schemm, und der Vorsitzende der Lebenshilfe Schwabach-Roth, Gerhard Engelhardt, offen zu, als sie Marcel Schneider zu sich auf die Bühne holte.

Gut gelaunt, witzig, ohne sich selbst immer allzu ernst zu nehmen, führte der Gastgeber durch das vierstündige Programm.

Ein Abend, für den der Mann mit den auffallend roten Lackschuhen nur zu gerne seine guten Beziehungen in die Künstler-Kreise genutzt hatte. Der Ticket-Erlös alleine hätten die fünfstellige Spendensumme nicht möglich gemacht. Doch Schneider hatte es – wieder einmal – geschafft, bekannte Künstler zum Nulltarif zu seiner Benefizgala zu holen. Ob Kabarettistin Lizzy Aumeier, der Tenor Alexander Herzog, der demnächst mit den „12 Tenören“ auf große Tournee geht, oder Wortakrobat Oliver Tissot; ob Pop-Star Imitator Marc O. Vincent oder Gospel-Sänger Oliver Schott mit seinen „Golden Gospel Choir“ – sie alle verzichteten auf ihre Gage.

Viele Sponsoren

Damit nicht genug: Der rührige Friseur war im Vorfeld erfolgreich auf Sponsorensuche gegangen. Deren Vertreter wiederum wurden mit einem Auftritt im Rampenlicht der Kufa-Bühne belohnt. Die Sparkasse Mittelfranken-Süd (2500 Euro), die Schwabacher Firma Nasdo (1000 Euro), die Firma Oberland aus Schwanstetten (500 Euro) die Raiffeisenbank Roth-Schwabach (500 Euro) und Schneiders Ehepartner Heinz Röttenbacher, der bei seinem Geburtstag um Spenden gebeten hatte (1000 Euro), trugen zum finanziellen Erfolg des Abends bei.

Dafür, dass er für das Publikum außerordentlich unterhaltsam, amüsant und kurzweilig wurde, waren wiederum die spielfreudigen Künstler zuständig. Oliver Tissot schwadronierte geschickt und treffsicher zwischen Franken und globaler Finanzkrise. Oliver Schott samt Chor und wenig später Popstar-Imitator Marco O. Vincent verwandelten den Kufa-Saal samt distinguierter Zuhörerschar in einen groovenden Musikclub.

Kabarettistin Lizzy Aumeier, die sich auf der Bühne immer wieder mal gerne für manchen Geschmack (zu) offenherzig präsentiert, begeisterte mit Selbstironie und witzigen Pointen und Tenor Alexander Herzog entführte mit Charme und Können in die Welt des italienischen Belcanto.

Dazwischen ein schlagfertiger Marcel Schneider. Er hatte es geschafft, dass neben einer ganzen Reihe von lokalen Politgrößen auch die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, nach Roth gekommen war. Nicht ohne Grund – Stamm ist zugleich Landesvorsitzende der Lebenshilfe. In dieser Eigenschaft war es also auch nur selbstverständlich, dass sie ein Grußwort sprach. Dennoch gelang ihr eine Überraschung für Schneider, der ansonsten nichts dem Zufall überlassen hatte: Sie überreichte ihm in Anerkennung für sein langjähriges Engagement zu Gunsten der Lebenshilfe die „Ehrennadel in Silber“ des Landesverbandes.

Das macht ihn sprachlos

Das machte den Gastgeber dann doch (kurzzeitig) sprachlos. Tatsächlich hat der Rednitzhembacher vor über zehn Jahren damit begonnen, Benefizgalas zu Gunsten benachteiligter Menschen zu organisieren. Im Laufe der Jahre kamen damit mittlerweile alleine 270 000 Euro für die Lebenshilfen Schwabach-Roth und Nürnberger Land zusammen. Weitere 40 000 Euro hat er dem Blindenwerk und auch Tieren in Not gespendet. Der Promi-Friseur Marcel Schneider hat tatsächlich nicht nur die Köpfe anderer Menschen im Kopf.

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