„Siebenstern“ für den Exulanten-Forscher Karl Heinz Keller

10.8.2013, 10:00 Uhr
„Siebenstern“ für den Exulanten-Forscher Karl Heinz Keller

© Hess

Keller ist seit 20 Jahren ehrenamtlich bei der Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF) in Nürnberg als Ahnen- und Exulantenforscher tätig. Dort, im Lesesaal, wurde ihm die Ehrung zuteil.

Sieben Strahlen, sieben Bezirke

Professor Dr. Manfred Treml aus Rosenheim, der langjährige Vorsitzende des Verbands der bayerischen Geschichtsvereine und des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, nannte Keller einen „Bildungsbürger“ im besten Sinne des Wortes und heftete ihm die Ehrennadel des bayerischen Verbands der Geschichtsvereine ans Revers: Ein siebenzackiger Stern, dessen sieben Strahlen die sieben bayerischen Bezirke symbolisieren.

Die Laudatio hielt der GFF-Vorsitzende Professor Dr. Werner Wilhelm Schnabel. Er beschrieb die umfangreiche Tätigkeit Kellers als Berater der Besucher in der GFF, als Organisator und Reiseleiter der alljährlichen GFF-Exkursionen in benachbarte Gebiete Süddeutschlands und als Leiter von Exulantenfahrten in die verschiedenen Länder Österreichs.

Auch Kellers Vortragstätigkeit zwischen Bayreuth, Forchheim, Erlangen, Nürnberg und Weißenburg, zwischen Amberg, Hersbruck und Pappenheim sowie in zahlreichen Gemeinden des Dekanats Schwabach erwähnte er. Werner Wilhelm Schnabel wies auch auf die schriftstellerische Arbeit von Pfarrer Karl Heinz Keller hin.

Beharrliche Exulantenforschung

Der 80-jährige Karl Heinz Keller ist beharrlich den Exulanten auf der Spur. Seit rund 20 Jahren arbeitet er an dem Buch „Exulanten im evangelisch-lutherischen Dekanat Schwabach vom 16. bis zum 19. Jahrhundert“. Die Arbeit war weit gediehen, doch schließlich warf ihn die Computertechnik ein Stück zurück: Für das Buch hat er 4600 Datensätze mit jeweils 20 verschiedenen Merkmalen erstellt. Pech nur, dass er in einer Datenbank auf MS-Dos-Basis gearbeitet hatte. Die Datensätze müssen einzeln und von Hand in das neue Programm auf Windows-Basis übertragen werden.

Das Ergebnis soll übersichtlicher werden. Seit zwei Jahren ist Keller nun schon mit dem Übertragen beschäftigt. „Die Korrekturen wären durch, aber die Umformatierungen...!“, stöhnt er. Um die Riesen-Datenmenge handhabbar zu machen, hat er sie in vier Teile zerlegt. Keller ist dennoch zuversichtlich, dass das Buch 2014 veröffentlicht werden kann. Es sollen zwei Bände werden.

Herkunftsorte im Blick

Einen dritten Band hat er bereits in Vorbereitung. Es soll den Titel „Den Exulanten auf der Spur“ tragen. Darin will er sich vor allem mit den Herkunftsorten der Exulanten in Franken befassen: Österreich, Böhmen, Ungarn, Oberpfalz, Pfalz-Neuburg, Defereggental und Salzburger Erzstift.

Karl Heinz Keller wünscht sich, dass seine Exulanten-Forschung weitergeführt wird in der Arbeitsgruppe Exulanten in der GFF.

Keine Kommentare