Inhalt wird geladen

Bundeswehr und US-Militär klären auf

Seltsames Manöver über der Region: Was trieb dieser Jet am Himmel?

Tobi Lang

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

12.11.2021, 14:13 Uhr
Dieser Screenshot aus dem Internetdienst Flightradar24 zeigt das Manöver über der Oberpfalz. 

© flightradar24.com Dieser Screenshot aus dem Internetdienst Flightradar24 zeigt das Manöver über der Oberpfalz. 

Alles begann in Manching. Der Militärflugplatz wird von der Bundeswehr genutzt, aber auch Jets und Helikopter des Verteidigungsbündnisses Nato und private Flugzeuge heben hier regelmäßig ab. Gegen 14 Uhr nahm ein Jet mit der Kennung N139LE Kurs auf die Oberpfalz. Zwischen Velburg, Hohenfels und der Oberpfalz drehte er scheinbar willkürlich seine Kreise - und das für mehr als eineinhalb Stunden. Einige Leser wunderten sich über das seltsame Manöver, sie sahen die Kondensstreifen des Jets am Himmel schimmern. Nur: Was sollte die Aktion?

Die Suche nach Antworten ist nicht ganz so einfach. Gerade wenn es um militärische Flugbewegungen geht, geben sich Behörden wortkarg. Die Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung weiß nichts von dem Manöver, die Deutsche Flugsicherung ebenso - und auch der Flugplatz in Manching bei Ingolstadt verweigert auf Nachfrage unserer Redaktion jede Aussage.

Alles nur ein "Routineflug", sagt das US-Militär

Zumindest etwas helfen kann die Bundeswehr. Das dort angesiedelte Luftfahrtamt ist für militärische Flüge über Deutschland zuständig, reguliert, wann und wie etwa Kampfjets über den Himmel der Republik rauschen. Bei dem Flugzeug handelt es sich der Behörde zufolge um einen L-39 Albatros, ein relativ günstiger Trainingsjet, der gern für Schulungen von Kampfpiloten genutzt wird. Als leichtes Angriffsflugzeug ist es bei einigen Luftwaffen auch noch im aktiven Dienst.

Der Albatros gehört der holländischen Firma Skyline Aviation, die sich auf die zivile Unterstützung von militärischen Operationen spezialisiert hat. Zwischen 14 Uhr und 15.37 Uhr, heißt es aus dem Luftfahrtamt der Bundeswehr, sei der Jet im "eingeschränkten Luftraum ED-R 137A" unterwegs gewesen. Das Sperrgebiet umfasst den Truppenübungsplatz Hohenfels. "Das Luftfahrzeug flog in einer durchschnittlichen Höhe von 2500 Fuß (circa 760 Meter, Anmerkung der Redaktion) über Grund." Auffälligkeiten habe es aus Sicht der Behörde nicht gegeben.

Doch was trieb der Albatros über Hohenfels? Das bleibt unklar. Auf Anfrage unserer Redaktion teilt das zuständige US-Militär, das die Anlage in der Oberpfalz betreibt, zumindest mit, dass es sich um einen "Routineflug" gehandelt habe. Der Jet habe "Trainings von JMRC" unterstützt. Dahinter verbirgt sich das Joint Multinational Readiness Center, in dem möglichst realistische Gefechte trainiert werden. "N193LE stand während der gesamten Flugzeit in Kommunikation mit der Flugsicherung", teilt das US-Militär mit.