"Frauen werden beschimpft"
"Skandalöse Zustände": Franke wartet eine Woche an ukrainischer Grenze auf Angehörige
7.3.2022, 06:00 Uhr
Mit seinem Auto ist ein Mann von Absberg am Brombachsee über 1100 Kilometer an die polnisch-ukrainische Grenze zum Ort Medyka in Polen gefahren, um von dort aus seine Stieftochter und sein Enkelkind vor dem Krieg zu retten. Insgesamt acht Tage lang wartete er auf seine Angehörigen, die bis dahin in Schytomyr, einer Stadt rund 120 Kilometer westlich von Kiew, gelebt haben und nun zusammen mit zwei weiteren Frauen und drei Kindern gemeinsam wegen des Krieges fliehen mussten.
In Polen erlebte der Franke in dieser Zeit viel Hilfsbereitschaft. Ein Mann habe sogar sein Auto kostenlos repariert. Auf der anderen Seite der Grenze habe seine Familie allerdings das Gegenteil erlebt. So hätten Grenzschützer unter anderem an das Autodach geklopft und die Frauen unter anderem als Verräterinnen beschimpft.
Unserer Redaktion berichtete der Mann von den "skandalösen Zuständen" an der Grenze:
Chaotische Zustände vor der Grenze
Nachts sei die Grenze geschlossen worden, mit dramatischen Folgen: "Autos mussten trotz Minustemperaturen ausgeschaltet werden", schildert er, in einer bitterkalten Nacht sollen zwei Kleinkinder erfroren sein.
Nach ein paar Tagen ging es an der Grenze dann schneller voran. Die Stieftochter, die in der Ukraine mit einem Polizisten verheiratet ist, habe allerdings insgesamt sieben Tage und sechs Nächte gewartet, bis sie über die Grenze bis nach Medyka flüchten konnte. Der Familienvater ist mittlerweile zusammen mit seiner Stieftochter und seinem Enkelkind zu Hause angekommen. Auch eine weitere Frau und zwei Kinder hat er bei sich aufgenommen.
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