Stillstand im ÖPNV? Streiks lähmen Frankens Busse und Bahnen

5.10.2020, 16:29 Uhr
 Verdi kündigte für Freitag weitere Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr an.

© Armin Weigel/dpa  Verdi kündigte für Freitag weitere Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr an.

Wer auf Stadtbusse und -bahnen angewiesen ist, sollte sich am kommenden Freitag, 9. Oktober, auf starke Einschränkungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi hat erneut Warnstreiks im öffentlichen Personen-Nahverkehr in Bayern angekündigt. Damit will der Arbeitnehmerverband bundesweite Tarifverhandlungen erwirken. Dazu seien die Arbeitgeber bisher nicht bereit. Mit den Streiks sollen diese deshalb unter Druck gesetzt werden.

In der Region sind Nürnberg, Fürth, Bamberg, Schweinfurt und Regensburg betroffen. Auch in München, Augsburg, Ingolstadt und Landshut soll am Freitag gestreikt werden - allerdings nur bis zum Mittag. Die Verkehrslage soll sich bis zum Abend wieder normalisieren können. "Uns ist wichtig: wir wollen nicht die Fahrgäste bestreiken, sondern die Arbeitgeber", betont Verdi-Vertreter Kai Winkler.

Der angestrebte Rahmentarifvertrag soll auf Bundesebene gelten und bessere Arbeitsbedingungen erwirken. Verdi fordert demnach einheitliche Regelungen für die Nachwuchsförderung, Entlastung und den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Gerade die Fahrerinnen und Fahrer seien durch Schichtdienste und der Abhängigkeit von den Fahrplänen besonderen Belastungen ausgesetzt. "Oft bleibt nicht mal Zeit, um auf die Toilette zu gehen."

Die Gewerkschaft sieht die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Bayern in Gefahr, wenn die Beschäftigten nicht entlastet werden. Personalmangel und krankheitsbedingte Ausfälle könnten zu Fahrtausfällen führen. Darunter würde letztlich auch das Vertrauen der Kunden in den öffentlichen Nahverkehr leiden, so Winkler. Bereits in der Woche zuvor hatten die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr ihre Arbeit niedergelegt.

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