Hunde aus der Region im Einsatz

Suche nach achtjähriger Julia: Helfer aus Mittelfranken unterstützen vor Ort

12.10.2021, 14:45 Uhr
Am Montag unterstützen unter anderem Hundeführerinnen und Hundeführer aus Mittelfranken die Suche nach dem vermissten achtjährigen Mädchen an der bayerisch-tschechischen Grenze . 

© NEWS5 / Bauernfeind, NEWS5 Am Montag unterstützen unter anderem Hundeführerinnen und Hundeführer aus Mittelfranken die Suche nach dem vermissten achtjährigen Mädchen an der bayerisch-tschechischen Grenze . 

Regnerisches Wetter, gedrückte Stimmung und ein unwegsames Gelände - es war kein einfacher Einsatz für die fränkischen Hundeführerinnen und Hundeführer zum Wochenstart. Am Montag um 9 Uhr kam der erste Alarm, berichtet Ute Wittig, die Leiterin der Rettungshundestaffel vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Erlangen-Höchstadt.

Kurz darauf gingen die Anfragen raus, wer von den Ehrenamtlichen für einen Einsatz an der bayerisch-tschechischen Grenze Zeit hätte, die Suche nach dem seit Sonntagnachmittag vermissten achtjährigen Mädchen zu unterstützen. Gar nicht so leicht, denn viele der ehrenamtlichen Helfenden müssen arbeiten, einige haben Kinder, berichtet Wittig.

Letztlich kommt unter ihrer Leitung eine Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) zusammen. Teil der SEG und bei der Suche am Montag beteiligt sind neben dem BRK Erlangen-Höchstadt das BRK Fürth, Nürnberger Land und Südfranken sowie die Johanniter Nürnberg und die Zirndorfer Feuerwehr. Insgesamt seien aus Bayern bis zum späten Montagabend 117 Hunde und 228 Hundeführende zum Einsatz gekommen, berichtet Wittig.

Aus Erlangen kommen zwei Teams, ein erstes um 13 Uhr mit zwei Hunden und einem Helfer. Um 18 Uhr bricht eine zweite Gruppe mit zwei Ehrenamtlichen und einem weiteren Hund auf. Die Johanniter stellen vier Suchhunde, vier Hundeführende und zwei Helfende. Bis zu 160 Kilometer Anfahrt sind es für die Ehrenamtlichen der Johanniter, die aus Nürnberg, Erlangen, Forchheim und Schwabach kommen.

Wittig braucht mit ihrem Team knapp zweieinhalb Stunden hinwärts. Vor Ort erwartet die Helferinnen und Helfer aus Franken ein großes Suchgebiet. "Etwa 70.000 Quadratmeter" überschlägt Wittig am Dienstag im Gespräch mit der Redaktion ihr Einsatzgebiet.

Es beginnt während der Suche zu regnen, das Tageslicht verschwindet, die Stimmung ist gedrückt. "Wir hoffen dann natürlich immer, dass irgendjemand sowas wie 'hab sie' oder 'gefunden' ruft", gibt die Einsatzleiterin einen Einblick in die Gedanken ihrer Gruppe. Ein Ruf dieser Art schallt an diesem Abend nicht mehr durch den dichten Wald, der eigentlich Teil eines idyllischen Erholungsgebiets ist.

In der Nacht wird trotz Dunkelheit und Kälte weiter nach Julia gesucht - vergebens. Für Wittig geht es gegen 3.15 Uhr ins Bett. Am Dienstagmittag dann das Aufatmen: Julia wurde bei dem tschechischen Ort Ceska Kubice gefunden. Die Achtjährige werde nun medizinisch betreut, teilte die tschechische Polizei am Dienstag auf Twitter mit.