Terrorverdächtiger Soldat erhält Asyl: Bamf schweigt

27.4.2017, 14:29 Uhr
Ein Soldat, der kein Arabisch spricht, hat in Zirndorf Asyl beantragt.

© dpa Ein Soldat, der kein Arabisch spricht, hat in Zirndorf Asyl beantragt.

Der Mann hatte im Januar 2016 in der Zirndorfer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge unter falschem Namen einen Asylantrag gestellt, so die Staatsanwaltschaft Frankfurt, die die Ermittlungen gegen den gebürtigen Offenbacher führt. Anschließend soll er Unterkunft in einem Flüchtlingsheim erhalten und Sozialleistungen bezogen haben.

Der Mann war aufgefallen, weil er vor drei Monaten eine scharfe Waffe mit Kaliber 7,65 mm auf einer Toilette des Wiener Flughafens Schwechat versteckt hatte. Als er sie wieder abholen wollte, wurde er von den österreichischen Behörden vorübergehend festgenommen.

Daraufhin ermittelten Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft gegen den Soldaten im Rang eines Oberleutnants, der in Illkirch im franzöischen Elsaß stationiert war. Grund war unter anderem der Verdacht einer schweren staatsgefährdeten Straftat, die offenbar mit der in Wien gefunden Waffe begangen werden sollte. Dabei stießen die Beamten auf einen 24-jährigen, ebenfalls in Offenbach gebürtigen Studenten, der mit dem Soldaten kooperierte. 90 Beamte deutscher, österreichischer und französischer Sicherheitsbehörden durchsuchten am Mittwoch 16 Wohnungen und Diensträume in den drei Ländern.

Dabei fanden sie Gegenstände, die unter das Waffengesetz, das Kriegswaffenkontrollgesetz und unter das Sprengstoffgesetz fallen. Die beiden jungen Männer wurden deshalb festgenommen. Der 28-Jährige, der sich erfolgreich als Flüchtling ausgegeben hatte, sprach kein Arabisch. Das Nürnberger Bundesamt für Flüchtlinge wollte sich nicht zu der Frage äußern, wieso er während des Verfahrens nicht enttarnt werden konnte.

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