Tödliche Massenkarambolage auf A6: Gaffer filmte mit Handy

26.2.2020, 16:41 Uhr
Insgesamt sieben Lastwagen waren in den Unfall involviert.

© ToMa Insgesamt sieben Lastwagen waren in den Unfall involviert.

Insgesamt 17 Fahrzeuge waren in den Unfall verwickelt, darunter sieben Lastwagen, 25 Menschen wurden verletzt - für die Rettungskräfte ein Kraftakt. "Ich habe im dichten Schnee nur noch die Bremslichter gesehen", beschreibt ein Beteiligter, der nur leichte Blessuren erlitt, die Sekunden vor der Massenkarambolage. Das Wetter schlug plötzlich um - und viele Autofahrer verloren in der Folge die Kontrolle über ihre Wagen. Zum genauen Hergang kann die Polizei auch am Nachmittag noch keine Angaben machen - zu viel ist bislang unklar, Gutachter arbeiten an der Aufarbeitung und Rekonstruierung des Unfalls. 

Klar ist hingegen mittlerweile: Bei dem Mann, der bei der Kollision getötet wurde, handelt es sich um einen 42 Jahre alten VW-Fahrer. Ein weiterer Teilnehmer, der in einem Mercedes-Transporter saß, verletzte sich schwer. Sein Zustand, so das Präsidium Mittelfranken, könne aber als stabil eingeschätzt werden. Viele der eher leicht verletzten Menschen mussten zudem in Kliniken gebracht werden. 

Bußgeld von 230 Euro

Für weitere Probleme sorgten Gaffer. Ein Lastwagenfahrer, der besonders dreist mit seinem Smartphone filmte, fiel dabei besonders auf. Er habe "Filmaufnahmen von dem Unfallszenario gefertigt", so das Präsidum in einer Mitteilung - die Polizei griff ein. Auf den Mann kommt jetzt ein Bußgeld von rund 230 Euro zu. 


Tödliche Massenkarambolage bei Nürnberg: Verhinderte Lastwagenfahrer Katastrophe?


Pendler brauchen derweil weiter starke Nerven. Die A6 in Richtung Nürnberg bleibt vorerst weiter gesperrt. Derzeit (Stand 16.15 Uhr) dauern die Bergungsarbeiten weiter an, ein Abschlepper nach dem anderen rückt an die Unfallstelle vor, um die teils schwer beschädigten Fahrzeuge abzutransportieren. Die Polizei rechnet damit, dass die Autobahn erst wieder in den Abendstunden freigegeben werden kann. Der Verkehr wird an den umliegenden Anschlussstellen abgeleitet - das Präsidium rät aber dazu, die A6 vorerst weiträumig zu umfahren.