Nach Project-Group Pleite
"Ganzes Erspartes steckt darin": Verzweifelte Wohnungskäufer bitten die Stadt Nürnberg um Hilfe
05.09.2023, 08:27 Uhr
Wie am Freitagabend bekannt wurde, sind mittlerweile auch 56 der 118 Projektgesellschaften der Project Immobilien Gruppe, die Verträge mit den Käufern geschlossen haben, insolvent. Darunter auch die Nürnberger Firmen "Project PW Maximilianstr. 43 Nürnberg GmbH & Co. KG" (Max.life) und "Project PW Ostendstraße 161 Nürnberg GmbH & Co. KG" (East Side). Das bereitet den Eigentümern schlaflose Nächte. In ihrer Verzweiflung haben sie sich jetzt an die Stadt und das Bundesbauministerium gewandt.
Die Briefe kommen nicht nur aus Franken, sondern aus ganz Deutschland: Bundesweit sind von den Insolvenzen bei der Project Immobilien Gruppe 118 Bauprojekte und 1850 Wohnungen betroffen. In Nürnberg stehen drei Großbaustellen mit über 250 Wohnungen bereits längere Zeit still. "Unser gesamtes Erspartes von vielen 60- bis 80-Stunden-Wochen (...) sowie das Erbe aus zwei Familien stecken in drei Wohnungen. Wenn dieses Geld weg ist, stehen wir ohne Altersvorsorge da", heißt es in einem der Schreiben, das unter anderem an Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König gerichtet ist. Die Käufer erhoffen sich Unterstützung, zum Beispiel in Form von Bürgschaften, Beteiligungen oder Zuschüssen.
Die Stadt Nürnberg teilt mit: "Leider kann die Stadt den Betroffenen keine finanzielle Hilfe geben." Das Bundesbauministerium erklärt, dass das Schreiben angekommen ist: "Wir sehen uns die aktuelle Situation am Markt sehr genau an und sind uns der Dramatik für die individuell Betroffenen sehr bewusst“, heißt es. Die Wohnungskäufer sollen demnächst eine Antwort erhalten. Welche Pläne es aktuell gibt, um die Bauprojekte doch noch fertig zu stellen, lesen Sie in unserem exklusiven Hintergrundartikel auf NN.de.
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