Kultsendung auf der Kippe

Wegen der Corona-Lage: Kann die "Fastnacht in Franken" stattfinden?

22.12.2021, 17:42 Uhr
Hohn und Spott für die Franken: Ob Norbert Neugirg von den Altneihausern im Februar wieder live in Veitshöchheim lästern kann, steht in den Sternen.

© Maximilian Albrecht, BR Hohn und Spott für die Franken: Ob Norbert Neugirg von den Altneihausern im Februar wieder live in Veitshöchheim lästern kann, steht in den Sternen.

Da gibt es wahrlich nichts zu lachen: Aufgrund der sich verschärfenden Corona-Lage steht jetzt die Fernseh-Kultsendung "Fastnacht in Franken" auf der Kippe. Die Programm-Verantwortlichen beim Bayerischen Rundfunk und beim Fastnacht-Verband Franken wollen im Januar entscheiden, ob die beliebte Prunksitzung wie geplant am 18. Februar live ausgestrahlt werden kann.

Hinter den Kulissen laufen die Planungen mit den Stars der fränkischen Faschingsszene wie Heißmann und Rassau, Michl Müller, Sebastian Reich und seiner Amanda oder der schrägen Altneihauser Feierwehr Kapell`n aus der Oberpfalz zwar weiter. Doch ob die Bühne im Rokoko-Stil in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim nach dem Jahreswechsel für die heiße Probenphase aufgebaut werden kann, steht in den Sternen.

"Die Fastnacht ist für den BR eine Herzensangelegenheit, wir können aber nichts erzwingen, sondern im Moment leider nur abwarten, was die kommenden Wochen bringen. Im Januar werden wir dann hoffentlich klarer sehen, was bis zum Ende der Fastnachtssession noch möglich sein wird", betont Tassilo Forchheimer, Leiter des BR-Studio Franken in Nürnberg.

Für Marco Anderlik, Präsident des Fastnachtverband Franken, hat der "größtmögliche Gesundheitsschutz aller Beteiligten und die Einhaltung der Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung" oberste Priorität. Mit "großer Sorge und Wachsamkeit" schaut man deshalb auf die Entwicklung des Pandemiegeschehens.

Doch die ab den Weihnachtstagen geltende Kontakt-Minimierung lässt sich mit fröhlichem Feiern von vielen Menschen in einem Saal wohl nicht verbinden. So hat die Fastnachtredaktion in Abstimmung mit dem Verband die für Ende Januar geplante Aufzeichnung von "Franken Helau" in Amorbach schon mal ins Jahr 2023 geschoben.

Für die Sendung "Närrische Weinprobe", die traditionell im Staatlichen Hofkeller in Würzburg produziert wird, prüft man gerade, ob sie statt am 28. Januar eventuell später gesendet werden kann. Auch die Narren-Nachwuchssendung "Wehe, wenn wir losgelassen" will man an das - dann hoffentlich entspanntere - Ende der Session schieben.

In der abgelaufenen Faschingssession hatte der BR die Prunksitzung als Aufzeichnung ohne Publikum in den Mainfrankensälen ausgestrahlt. Die Zuschauer würdigten das Engagement der Künstler mit großer Zustimmung, obwohl die Politiker im Saal fehlten, über die die Narren jährlich herziehen. Ob man wieder auf diese Variante zurückgreift, ist weiterhin offen.

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