Bier für Weißenburger Kirchweih kommt gut an

2.7.2019, 06:01 Uhr
Bier für Weißenburger Kirchweih kommt gut an

© Foto: Robert Renner

Das Lob kam aus berufenem Munde. Der erste Schluck vom Kirchweih-Festbier aus der Brauerei Schneider hatte Gerhard Widmann überzeugt. Als langjähriger Festwirt muss er es wissen.

Doch nicht nur er fand Gefallen an dem bernsteinfarbenen Sud, auch Kirchweihausschuss-Vorsitzender Andre Bengel pflichtete bei: "Eine gute Ware." Der Kirchweihausschuss hatte sich zusammen mit Gästen auf Einladung der Brauerei Schneider im Bräustüberl "Zur Kanne" getroffen, um ganz offiziell das Festbier zur Weißenburger Kirchweih 2019 zu testen, die in gut fünf Wochen beginnt.

Neue Lösung musste her

Erstmals beliefert Schneider das Festzelt auf dem größte Volksfest im südlichen Mittelfranken alleine mit Bier. In den vergangenen rund dreieinhalb Jahrzehnten hatten dies die Brauhäuser Schneider und Sigwart gemeinsam getan. Nachdem Sigwart aber im Frühjahr überraschend den Betrieb einstellte, musste eine neue Lösung gefunden werden.

Nachdem in den Statuten des Kirchweihausschusses geregelt ist, dass bei der Weißenburger Kirchweih ausschließlich in der Stadt gebrautes Bier ausgeschenkt werden darf, war den Verantwortlichen im Kirchweihausschuss, aber auch Festwirt Gerhard Widmann die Lösung mit der reinen Schneider-Lösung am liebsten.

Ab sofort erhältlich

In der Brauerei an der Bachgasse, die ansonsten lediglich für den Ausschank in ihrem Bräustüberl produziert, wurde in den vergangenen Wochen schon eifrig Festbier gebraut, vor allem für den Außer-Haus-Verkauf, denn das Festbier gibt es nun auch wieder in Bügelflaschen. Erhältlich ist es ausschließlich bei Marktkauf in Weißenburg – und zwar ab sofort.

Und im Hause Schneider wird weitergebraut, um die ausreichende Menge an Festbier und Weizen für das zehntägige Fest parat zu haben. Beides stammt also aus der Produktion in Weißenburg, was Brauereichef Thomas Schneider nochmals ausdrücklich versicherte, weil sich anderslautende Gerüchte hartnäckig halten. "Wer was anderes behauptet, sagt schlicht die Unwahrheit", unterstrich er.

Würde er seine Brauanlage aufgeben, könnte er es auch nicht mehr herstellen. "Diesen Typ von Bier würde ich nicht herkriegen, auch nicht anderswo", machte er deutlich und lobte alle Weißenburger Handwerksbetriebe, die ihn bei der Wartung der Anlage unterstützen: "Wenn man das Bier für die Kirchweih braut, wird man zuvorkommend bedient".

Günstiger als bei vergleichbaren Festen

Zugekauft werden lediglich alkoholfreies Bier und leichtes Weizen sowie die übrigen alkoholfreien Getränke. Wobei Schneider zufolge die Nachfrage nach leichtem Weizen im Widmannschen Festzelt stark nachgelassen hat, seit es dort alkoholfreies Bier gibt. "Das ist nicht einmal mehr eine Palette", sagte der Brauereichef, der sich sehr freut, den Auftrag für die Belieferung der Kirchweih bekommen zu haben, zugleich aber "das Aus der Brauerei Sigwart" ausdrücklich bedauert.

Schneider lobte das gesamte Brauereiteam, zu dem neben Braumeister Volker Nossol auch seine Frau Jutta und sein Sohn Valentin, Stadtarchivar Reiner Kammerl und Brauer Max Herzog gehören. Sie alle nahmen auch an der Bierprobe teil, zu der Oberbürgermeister Jürgen Schröppel das Fass anzapfte. Routiniert hieb er mit zwei Schlägen den Zapfhahn ins Fass.

"Das Festbier hat 13,9 Prozent Stammwürze und einen Alkoholgehalt von 5,6 Prozent", erklärte Brauereichef Schneider. Kosten wird der Liter Gerstensaft im Festzelt 6,80 Euro. Kirchweihausschuss, Festwirt und Brauerei haben sich für dieses und das nächste Jahr darauf geeinigt. Damit wird der Preis weiterhin niedriger sein als bei den meisten vergleichbaren Festen.

"Heiße Diskussionen"

Um den Tarif für den Festtrunk habe es "heiße Diskussionen" gegeben, verriet Festwirt Widmann. Letztlich habe Brauereichef Thomas Schneider auf eine Preiserhöhung verzichtet, weshalb trotz einer Erhöhung des Bedienungsgeldes der Preis niedrig gehalten werden könne.

Namens des Kirchweihausschusses dankte Vorsitzender Andre Bengel Schneider für die Einladung zur Bierprobe. Die vielen Turbulenzen, die der Ausschuss in den vergangenen sechs Jahren erlebt habe und die im Sigwart-Ausstieg gegipfelt hätten, müsse "man nicht immer haben". Für ihn persönlich sei dies nur zu stemmen gewesen, weil er mit Karl-Heinz Degen einen verlässlichen Geschäftsführer an seiner Seite habe.

Doch die Kirchweih besteht natürlich nicht nur aus Bier und Festzelt. Auf den Festplatz kommen wieder viele bekannte Stammschausteller. Lediglich bei den großen Fahrgeschäften wird gewechselt.

Kultprogrammpunkte bleiben

Am Programm des zehntägigen Festes, das vom als Verein organisierten und ehrenamtlich tätigen Kirchweihausschuss auf die Beine gestellt wird, ändert sich kaum etwas. Auch das Weinzelt bietet wieder ein attraktives Programm. Kult ist dort mittlerweile die "Lady‘s Night".

Erneut angeboten wird vom Busunternehmen Rombs die Kirchweihlinie. Diese anzunehmen, bietet sich an, denn die Weißenburger Polizei wird wieder täglich auf und um den Festplatz präsent sein.

Ausführlich stellen wir das zehntägige Fest wieder in unserer Kirchweihbeilage vor. Dort findet sich dann auch der Fahrplan für die Kirchweihlinie. Ferner veranstaltet unsere Zeitung wieder zusammen mit Stadtarchivar Reiner Kammerl das beliebte Kirchweih-Rätsel.

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