Eröffnung nach eineinhalb Jahren Bauzeit

Der Pleinfelder Bahnhof ist barrierefrei

21.7.2021, 09:17 Uhr
Der Pleinfelder Bahnhof ist barrierefrei

© e-wug-wug-20210718_141022-4.jpg, NN

Zusammen mit Bahnvertretern und den lokalen Abgeordneten gab Schreyer den Bahnhof frei. Drei Aufzüge sorgen nun dafür, dass man jedes Gleis erreichen kann, ohne eine einzige Stufe zu überwinden.

Zudem wurden zwei Bahnsteige neu gestaltet sowie Überdachungen und eine Sanierung der Unterführung realisiert, wie Andreas Rudolf, der Leiter des Regionalbereichs Süd der DB Station & Service AG feststellte. Nach Treuchtlingen ist Pleinfeld erst der zweite Bahnhof im Landkreis, der mit Aufzügen ausgestattet ist.

"Es tut sich einiges"

Gunzenhausen wird zeitnah folgen, hier sind bereits Mittel von 24 Millionen Euro für den barrierefreien Ausbau zur Verfügung gestellt worden. Verkehrsministerin Schreyer verwies darauf, dass auch für den Ausbau des Bahnhofs Langlau zum Kreuzungsbahnhof der reaktivierten Hesselbergbahn Mittel freigegeben sehen. 20 Millionen Euro soll der Umbau kosten und dann die Barrierefreiheit umsetzen. „Es tut sich bei Ihnen gerade einiges“, so die Ministerin. Nur in Weißenburg wartet man weiter auf die Barrierefreiheit.

„Es geht vorwärts“, stellte die Bauministerin allgemein mit Blick auf die Bahnhöfe fest, „aber vielleicht noch nicht schnell genug. Ich weiß auch, dass noch zu viele nicht barrierefrei sind.“ Der Freistaat tue aber, was in seiner Macht stehe. So haben man in Pleinfeld 80 Prozent der Ausbaukosten übernommen, obwohl eigentlich der Bund zuständig sei, der nur 20 Prozent trage. Schreyer: „Ohne unser Geld hätten wir auf den Ausbau noch länger warten müssen.“

Pleinfelds Bürgermeister Stefan Frühwald (CSU) freute sich über die Aufwertung für Pleinfeld, die gerade mit Blick auf die vielen Touristen wichtig sei. Und geht es nach dem Pleinfelder Bürgermeister, ist damit noch nicht Schluss.

Man wolle sehen, dass man auch für die Nordseite des Bahnhofs einen barrierefreien Zugang bekommt. Bislang sind nur vom Süden und dem Bahnhofsgebäude aus alle Gleise per Aufzug zugänglich. Außerdem denke man über eine Ausweitung der Parkplätze im Umfeld nach, weil die schon jetzt oft zu knapp seien und Park-Ride in Zukunft intensiver genutzt werden könnte. Frühwald überraschte auch mit der Idee, die Tourist-Info eines Tages vom Rathaus mitten im Ortskern an den Bahnhof zu verlegen.

Die Rolle der SPD

In seiner Rede ging er kurz auf die Frage ein, wer denn nun die Lorbeeren für den Bahnhofsausbau verdient habe. Das werde im Ort ja diskutiert. Er spielte damit auf die Pleinfelder SPD an, die sich zu wenig gewürdigt sieht für ihren jahrelangen Kampf mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für einen barrierefreien Umbau.

Frühwald stellte fest, dass es am Ende vor allem der politische Wille in Land und Bund sei, der den Ausbau möglich gemacht hätte, deshalb wären die Abgeordneten eigentlich diejenigen, bei denen man sich bedanken müsste. Das dürften Artur Auernhammer (MdB, CSU), Alfons Brandl (MdL, CSU) und Wolfgang Hauber (MdL, Freie Wähler), die sich zu der Eröffnung eingefunden hatten, gerne gehört haben.

Weniger gut fand das vermutlich die Pleinfelder SPD, die ein paar Dutzend Meter entfernt als Zaungäste der Veranstaltung folgte. Eingeladen waren die Gemeinderäte zu der Einweihung nämlich nicht worden. Insbesondere der SPD-Gemeinderat Bernhard Endres, der als Rollstuhlfahrer im Bundesvorstand des Vereins Selbsthilfe Körperbehinderter sitzt, setzt sich seit vielen Jahren für mehr Barrierefreiheit am Pleinfelder Bahnhof ein.