Die Weißenburger vhs ist jetzt zertifiziert

11.6.2020, 12:54 Uhr
Die Weißenburger vhs ist jetzt zertifiziert

© Foto: vhs Weißenburg und Umgebung

Vorausgegangen war der Zertifizierung ein gutes halbes Jahr intensiver Arbeit. In allen operativen Bereichen analysierte das vhs-Team den Status quo, erstellte Konzepte für den nachhaltigen Ausbau der Stärken der vhs, aber auch für die Verbesserung von erkannten Schwachstellen und setzte diese nach Möglichkeit zügig um.

Beteiligt waren in erster Linie die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder der vhs sowie die Mitarbeiterinnen des Kulturamts und die QM-Beauftragte der vhs, Dr. Martina Weis. Alle sind nun froh, das gesteckte Ziel erreicht zu haben. Dr. Bruno Oßmann zieht das Fazit: "Wir sind ganz ehrlich mächtig stolz darauf, dies alles im Ehrenamt erreicht zu haben!"

Die Weißenburger Volkshochschule ist eine der letzten, die noch komplett ehrenamtlich organisiert sind. Deshalb tut sie sich auch seit Längerem immer schwerer mit den Anforderungen, die für den Erhalt von Fördergeldern notwendig sind. Das ist auch mit der Grund für einen landkreisweiten Volkshochschul-Zweckverband, für den aktuell die Voraussetzungen geschaffen werden.

Zentrale Bedeutung in dem QM-Prozess hatte eine Kundenumfrage, die Dr. Weis mit dem Vorstand erarbeitete und mithilfe der Kursleitungen durchführte. Kürzlich wurden die Ergebnisse auch dem Weißenburger Stadtrat vorgestellt.

Befragt wurden die Teilnehmenden aller 61 laufenden Kurse des Herbstsemesters 2019, und es konnten anschließend 318 Fragebögen ausgewertet werden, was 60 Prozent aller Kursteilnehmer entsprach. Tatsächlich lag die Rücklaufquote sogar noch deutlich höher, denn zahlreiche Kunden der vhs besuchten mehrere Kurse, füllten aber nur einmal den Fragebogen aus.

Als wesentliches Ergebnis der Umfrage ergab sich eine hohe Kundenzufriedenheit: 93 Prozent der Befragten würden die vhs weiterempfehlen. Verbesserungsbedarf wurde am ehesten an der Raumsituation Am Hof 23 gesehen.

Die Weißenburger vhs ist jetzt zertifiziert

© Foto: vhs Weißenburg und Umgebung

Dabei ging es nicht nur um die bekanntermaßen unbefriedigende Gebäudesituation, sondern auch um das als alt und abgenutzt empfundene Mobiliar. Die vhs hat umgehend gehandelt: Es wurden 40 neue Stühle und 20 neue Tische angeschafft, die nicht nur bequemer und vielseitiger einsetzbar sind, sondern die Räume auch heller und freundlicher wirken lassen. Und auch am Ambiente wurde gearbeitet: Eduard Raab, der seit Jahren gut besuchte Malkurse anbietet, stellte der vhs als kostenlose Dauerleihgaben fünf seiner eigenen Gemälde zur Verfügung, die für eine wohnlichere Atmosphäre sorgen.

Zwei weitere zentrale Projekte der QM-Vorbereitung waren eine Überarbeitung des Programmhefts (unter anderem ging es dabei um eine transparentere Darstellung der Teilnehmergebühren bei kleinen Kursen im Sprachenbereich) sowie Fortbildungsmaßnahmen für die Kursleitungen. Eine im März geplante Fortbildung, zu der sich zahlreiche Kursleiterinnen und Kursleiter angemeldet hatten, fiel dann aber zunächst Corona zum Opfer, wird aber nachgeholt werden, versprechen die vhs-Verantwortlichen.

 

"Viele neue Ideen"

 

Notwendig geworden war die Zertifizierung durch die Einführung einer Bindung der staatlichen Zuschüsse für Erwachsenenbildungseinrichtungen an den Nachweis von Qualitätsmanagement. vhs-Vorsitzender Dr. Andreas Palme sieht den Wert der Maßnahme jedoch vor allem in dem neuen Schwung, den der Selbstevaluierungsprozess dem Team gegeben hat: "Dass wir wirklich alle Abläufe und Aspekte unserer Arbeit systematisch abgeklopft haben, hat zu vielen neuen Ideen, Initiativen und Verbesserungen geführt, die uns nachhaltig voranbringen." Auch sei dies ein wichtiger Schritt dabei gewesen, im anstehenden Verbundbildungsprozess auf Augenhöhe operieren zu können, gibt Palme zu bedenken.

Möglich sei der Schritt in die Zertifizierung geworden durch die Finanzierung einer Arbeitskraft auf Basis geringfügiger Beschäftigung für ein Jahr durch die Stadt Weißenburg. Dr. Martina Weis sei dafür "die absolute Idealbesetzung" gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Volkshochschule. Sie habe nicht nur als langjährige Sprachkursdozentin reichlich Erfahrung in der Erwachsenenbildung, sondern im Rahmen ihrer früheren universitären Tätigkeit auch QM-Erfahrung gehabt. Vor allem aber habe sie das Projekt mit enormem Engagement und Ideenreichtum zum Erfolg gebracht. Deshalb, so Palme, sei er auch sehr froh, dass der Stadtrat ihrer Weiterbeschäftigung zugestimmt habe.

Zusammen mit Dr. Weis habe sich vor allem Dr. Bruno Oßmann, 2. Vorsitzender der vhs, in besonderem Maße eingesetzt, befand Palme. Das gelte sowohl für den QM-Prozess als auch für die vielfältigen Herausforderungen durch die Corona-Krise. Jetzt gerade habe er als frischgebackener Hygiene-Beauftragter einen Hygieneplan erstellt, der die Wiederaufnahme des Präsenzkursbetriebs ab Montag, 15. Juni, ermöglicht (siehe auch Bericht auf Seite xx).

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