Ein Parkhaus und ein Haus der Bildung für Weißenburg

26.11.2019, 11:47 Uhr
Ein Parkhaus und ein Haus der Bildung für Weißenburg

© Robert Maurer

Kamm arbeitet bekanntlich bei der Sparkasse und berät Kunden in Sachen Baufinanzierung. Er kennt die Eigenheimsituation in Weißenburg und Umgebung sehr gut und ließ dieses Fachwissen nun auch wieder in seine Rede bei der Aufstellung der CSU-Stadtratsliste einfließen.

Er zitierte aus einem Artikel im Weißenburger Tagblatt , der vor wenigen Tagen den Bauboom in Ellingen darstellte. In zehn Jahren hat die Nachbarstadt 180 Bauplätze geschaffen und damit rund 600 neue Einwohner gewinnen können. Und weil es sich in der Regel um junge Familien handelt, sind das genau die Einwohner, „die jede Kommune will“. Kamm: „Da fängt Familienpolitik doch an!“ Die jungen Familien müssten eine Gelegenheit haben, „sich hier niederzulassen“.

Er betonte ausdrücklich, Ellingen diese Entwicklung zu gönnen, sagte Kamm in Richtung des dortigen CSUBürgermeister- Kandidaten Matthias Obernöder, der als Gast bei der Listenaufstellung dabei war. „Wir hatten und haben dem ohnehin nichts entgegenzusetzen.“ Unverständnis zeigte er in Sachen Baugebiet Hattenhof. Die Planung läuft schon lange. Vor eineinhalb Jahren wurde der Bebauungsplan aufgestellt, doch erst jetzt beginne die juristische Auseinandersetzung. „Diese langen Zeiträume sind für mich ein folgenschwerer Missstand!“ Doch Baugebiete sind eben nicht Kamms einziges Projekt, mit dem er die Wähler überzeugen möchte. Am Ellinger Tor will Kamm einen Kreisverkehr, damit künftig im Feierabendverkehr keine Rückstaus entstehen. Das hatte er bereits in seiner Nominierungsrede angekündigt.

Ein Parkhaus und ein Haus der Bildung für Weißenburg

© Robert Renner

Nun ging er einen Schritt weiter und machte sich auch übers Parken im Bereich der Altstadt Gedanken. Die ehemalige Gaststätte Kronprinz, in der heute das Jugendzentrum untergebracht ist, bietet sich aus seiner Sicht an, um ein Parkhaus zu schaffen. Das Gebäude, das der Stadt gehört, hat ohnehin einen enormen Sanierungsbedarf, der Kamm zufolge in die Millionen geht. Der Saal darf deshalb schon seit Längerem nicht mehr genutzt werden. Auch die Weißenburger Bühne ist nach einem kurzen Intermezzo wieder ausgezogen.

Für Kamm hätte ein Parkhaus an dieser Stelle großen Charme, weil es die Parksituation in der Altstadt entlasten würde. „Oechsler-Parkplatz und Parkhaus sind tagsüber oft voll“, stellte der OB-Kandidat fest. Auch ließe sich eine öffentliche Toilette schaffen und man könnte den Platz schaffen, um die Schiff-Kreuzung so umzugestalten, dass Linksabbieger aus der Niederhofener Straße nicht mehr durch die Bachgasse fahren, weil sie leichter direkt auf die Eichstätter Straße kämen.

Außerdem – das ist auch Kamm bewusst – entstünden neue Probleme: Unter anderem bräuchte das Jugendzentrum eine neue Bleibe. Die würde der CSU-Mann im Progymnasium realisieren. In dem denkmalgeschützten Gebäude war zuletzt das Lebkuchenmann-Team einquartiert, aber sonst passiert dort nicht viel. Für Kamm wäre das einstige Schulhaus ideal als „Haus der Bildung“, in dem er vor allem die Volkshochschule unterbringen würde. Aber auch die Weißenburger Bühne oder der CVJM könnten hier ein Zuhause finden, findet Tobias Kamm.

Und das nächste Projekt, das aus der Sicht des CSU-Bewerbers dann angegangen werden sollte, befindet sich direkt gegenüber: der Busbahnhof. „Ohne jetzt noch weiter ins Detail zu gehen, sehen Sie, dass es sehr viel Gestaltungsspielraum für frische Ideen und neue Köpfe in Weißenburg gibt“, rief Kamm in die voll besetzte Gaststube des „Goldenen Adlers“.

Ganz neu sind weder das Parkhaus am Kronprinzen noch das Progymnasium als Volkshochschule als Ideen. Beides geistert schon länger durch die Weißenburger Stadtpolitik, wurde aber bislang noch nicht angegangen, weil die Realisierung komplex und teuer gleichermaßen ist.

Die enormen Kosten und deren Finanzierung sprach der CSU-OBKandidat erst gar nicht an. Dabei war es in der Vergangenheit bei vielen Ideen vor allem die CSU-Fraktion, die mahnend auf die Bremse trat, damit die Stadt nicht so viel Geld ausgab. Darüber stolperte vor knapp sechs Jahren auch der damalige OB-Kandidat Alexander Höhn, der sich anfangs noch klar für eine große Mehrzweckhallenlösung ausgesprochen hat, dann aber zurückrudern musste, weil die Fraktion das als zu teuer empfand. 

 

Keine Kommentare