Lärmschutz für Dettenheim gefordert

27.11.2019, 06:56 Uhr
Lärmschutz für Dettenheim gefordert

© Robert Renner

In der vorberatenden Bauausschusssitzung wurde einstimmig die Forderung erhoben, dass Treuchtlingen auf eigene Kosten „aktive Lärmschutzmaßnahmen mit einer Wirksamkeit von mindestens 10db(A) zur Entlastung der Dettenheimer Bevölkerung vor den zu erwartenden zusätzlichen Lärmimmissionen“ errichten soll. 

Außerdem soll Treuchtlingen „sämtliche Kosten für den Ausbau der bisherigen Gemeindeverbindungsstraße Treuchtlingen-Dettenheim (auch für Maßnahmen auf dem Gebiet der Stadt Weißenburg)“ tragen. „Ansonsten wird der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan der Stadt Treuchtlingen zugestimmt“, heißt es weiter im Beschluss.

Die Umgehungsstraße für Treuchtlingen soll am Wettelsheimer Keller die Staatsstraße 2230 verlassen, unter dem Bahndamm der Linie Treuchtlingen-Gunzenhausen hindurch und über die Altmühl geführt werden. Anschließend soll sie in eine Unterführung unter die Bahnlinie Treuchtlingen-Weißenburg gelegt werden, bevor sie auf die Straße zwischen Treuchtlingen und Graben trifft. Diese soll dann bis zur B 2 bei Dettenheim neu gebaut werden. 

In Dettenheim, respektive Weißenburg, geht man davon aus, dass durch die Umfahrung vor allem der Lkw-Verkehr aus dem Altmühltal umgeleitet und auf die B 2 geführt wird, was bei Dettenheim zu einem „deutlich höheren Verkehrsaufkommen“ führen wird, sagte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Daher sei bei der ersten Beteiligung am FLNP-Prozess von Weißenburg „eine klare Positionierung für Lärmschutzmaßnahmen zugunsten der Dettenheimer Bevölkerung“ erfolgt, verbunden mit der Bitte, die Stellungnahme in die Planunterlagen einzuarbeiten. „Das ist aber nicht erfolgt“, bedauerte Schröppel in der Bauausschusssitzung und schlug vor, dass der Einwand erneuert werden soll.

Karl Roth, stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender und Dettenheimer Ortssprecher, pflichtete dem bei, begrüßte, dass die Stadtverwaltung die Dettenheimer Position aufgegriffen hat, und machte deutlich, dass die Bevölkerung in seinem Ortsteil grundsätzlich froh ist über die B-2-Umgehung.

Doch die Verkehrszahlen stiegen stetig, und durch die Umfahrung habe sich der Lärm verlagert. „Eine Nebenerscheinung ist, dass für einige Anwohner die Lärmbelastung höher geworden ist.“ Wegen der knappen Unterschreitung der Grenzwerte und weil das Dorf als Mischgebiet und nicht als reines Wohngebiet ausgewiesen sei, habe es nun mal
– anders als bei Schambach – für Dettenheim keine Lärmschutzmaßnahmen an der B  2 gegeben. 

Den Ausführungen des Planungsbüros zum neuen FLNP zufolge sollen die Treuchtlinger durch die Umgehung von Lärm und Abgasen befreit werden. Roth: „Das muss man schon ironisch auffassen, als ob in Dettenheim keine Menschen leben würden. Man will das Problem jetzt einfach auf die Dettenheimer Flur weiterschieben.“ Mit der sogenannten Nagelbergtrasse habe es vor ein paar Jahren eine Entlastungsmöglichkeit gegeben, doch die sei per Bürgerentscheid abgelehnt worden.

Maximilian Hetzner von den Grünen will auch nicht, „dass die Sache auf die Dettenheimer abgewälzt“ wird. Gerhard Naß signalisierte, dass die SPD hinter dem Beschluss steht. Und auch Heinz Gruber trägt ihn mit. Er konnte sich aber die Bemerkung nicht verkneifen, dass Dettenheim dann hoffentlich eine andere Lärmschutzwand wie Schmabach erhält. Der Freie Wähler: „Eine hässlichere gibt es nicht.“ 

 

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