Neue Parkregeln für die Weißenburger Innenstadt

5.6.2021, 06:04 Uhr
Neue Parkregeln für die Weißenburger Innenstadt

© Foto: Robert Renner

Hauptziel ist es, Dauerparker aus dem Parkhaus an der Dörfler-Villa und vom Seeweiherparkplatz zu bekommen, die bisher gebührenfrei und ohne Höchstparkdauer genutzt werden können. Beide sollen wieder verstärkt Altstadtbesuchern zur Verfügung stehen. Das Parken dort soll nur noch maximal drei Stunden kostenfrei sein. Hernach ist eine Tagespauschale von zwei Euro geplant. Die Dauerparker sollen auf den Kirchweihplatz gelenkt werden.

Das Bewirtschaftungskonzept bricht mit ein paar Regelungen, die seit Jahrzehnten in Weißenburg Bestand haben. Das beginnt damit, dass auf allen künftig bewirtschafteten Parkflächen eine Höchstparkdauer von drei Stunden eingeführt wird. In bestimmten Bereichen kann diese freilich – wie bisher auch schon – kürzer ausfallen.

Nur noch drei freie Stunden im Parkhaus

Im Parkhaus an der Dörfler-Villa, einem der wenigen bisher für die Nutzer kostenfreien Parkhäuser in Bayern, soll künftig bei einer Parkzeit von über drei Stunden auf 244 der 255 Stellplätze eine Tagespauschale von zwei Euro zu bezahlen sein. Ferner wird es sechs Stellflächen mit zeitlicher Begrenzung, zwei Behindertenparkplätze, einen Ladeplatz für E-Autos sowie zwei Eltern+Kind-Parkplätze geben.

Die 64 Parkplätze im Wallgraben und die 44 am Plerrer werden künftig wie die Stellplätze in der Altstadt behandelt, sprich die Höchstparkdauer wird während der allgemeinen Geschäftszeiten auf 100 Minuten begrenzt, die Nutzung wird gebührenpflichtig und kostet zehn Cent pro zehn Minuten. Parkscheinautomaten werden aufgestellt.

Kostenlos, aber mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden, sollen die Stellplätze in der Niederhofener, der Eichstätter Straße und am geplanten Parkplatz auf dem Gasslabauer-Gelände zur Verfügung stehen.

Ticket für den Seeweiher-Parkplatz

Gänzlich anders bewirtschaftet wird der Parkplatz am Seeweiher mit seinen 180 Stellplätzen. Er soll nur noch eine Ein- und Ausfahrt mit Schranke erhalten. Wer ihn nutzen will, löst beim Einfahren ein Ticket. Parkt der Autofahrer nicht länger als drei Stunden, kann er kostenlos ausfahren, parkt er länger, muss er – wie im Parkhaus – eine Tagespauschale von zwei Euro an einem Kassenautomaten bezahlen.

Die ständige Überfüllung des Seeweiher-Parkplatzes, zumindest in Vor-Corona-Zeiten, war der Auslöser für die Diskussion um die Parkräume in Weißenburg. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte im Sommer vergangenen Jahres den Antrag gestellt, die Nutzungsbedingungen des Parkplatzes An der Hagenau zu ändern.

Er wird gerne von Schülern und Lehrkräften der umliegenden Schulen genutzt und steht so Mitarbeitern aus der Altstadt, aber vor allem auch Besuchern der Innenstadt nur eingeschränkt zur Verfügung. Für die Schüler und Lehrer wird der Seeweiher-Parkplatz "aufgrund der Gebührenpflicht nach drei Stunden unattraktiv, sodass diese auf den Kirchweihplatz ausweichen dürften", heißt es im Bewirtschaftungskonzept.

Dauerparker auf den Kirchweihplatz lenken

Wie es überhaupt ein erklärtes Ziel ist, Dauerparker auf den fast das ganze Jahr über freien Kirchweihplatz zu lenken. "Insgesamt 40 Pkw-Stellplätze werden dort von der Stadtwerke Weißenburg GmbH als Wohnmobilstellplätze bewirtschaftet, sodass am Kirchweihplatz selbst neben den Busparkplätzen noch rund 350 Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen", erläutert das Konzept.

Der an den Kirchweihplatz angrenzende Parkplatz an der Wiesenstraße bietet ebenfalls kostenlos und zeitlich unbegrenzt "Parkmöglichkeiten für weitere 175 Pkws". Die Altstadt sei vom Kirchweihplatz "über den Verbindungsweg entlang des Limesbades und der Ortsstraße Am Krautgarten in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen.

Unverändert bleiben sollen die Regelungen für die Parkplätze am Martin-Luther-Platz (23 Parkplätze, unter anderem vor der Postfiliale), wo eine 30-Minuten-Höchstparkdauer gilt, und in der Bismarckanlage (27 Parkplätze), wo unbegrenzt und gebührenfrei geparkt werden kann.

Kritik am ersten Entwurf

Nach der ersten Beratung im Hauptausschuss im März hatte vor allem der Stadtmarketingverein Kritik an ein paar Verwaltungsvorschlägen geübt. Es folgte ein Gespräch mit der Fraktionsvorsitzendenrunde des Stadtrats und Vertretern des Stadtmarketingvereins, um strittige Punkte zu klären.


Weißenburg: Entscheidung über das Parkraumkonzept vertagt


Dabei wurde festgelegt, dass die Parkplätze am Progymnasium und an der Turnhalle am Seeweiher ausschließlich für Mitarbeitende von Innenstadtbetrieben zur Verfügung stehen sollen. Ein Mitarbeiter-Parkausweis kostet 74 Euro im Jahr, erläuterte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel. Sollten die 53 Stellplätze (26 am Progymnasium, 27 an der Sporthalle) für diesen Zweck nicht ausreichen, können 22 weitere Parkausweise für den Seeweiher-Parkplatz vergeben werden.

Außerdem sollen die Bewohnerparkausweise für die Anwohner Am Hof und der Rosenstraße nicht mehr für den Bereich Am Hof ausgegeben werden, sondern für die Untere Stadtmühlgasse.

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