Regent lebt, der Standort Weißenburg bleibt tot

22.11.2019, 15:22 Uhr
Regent lebt, der Standort Weißenburg bleibt tot

© Foto: Markus Steiner

Doch zu früh gefreut. Das Einzige, was bleibt, ist der Markenname. Denn im Zuge des Insolvenzverfahrens hat Insolvenzverwalter Hartmut Krüger einen Teil des Betriebs Regent an die Regent GmbH verkauft, sodass der Käufer der Markenrechte künftig mit dem Namen "Regent Tailor" werben kann. Laut Informationen unserer Zeitung hat der bosnische Geschäftsmann Bogdan Jovanovic sich die Namensrechte gesichert und zwischenzeitlich auch das Logo leicht verändert: Der Regent-Schriftzug ist goldfarben, das Krönchen und das alte, geschwungene "R" sind wieder zurückgekehrt.

Die Immobilie an der Augsburger Straße ist inzwischen komplett leer geräumt. Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden auch Maschinen, Bügeltische, Fixierpressen und Büromobiliar versteigert. Die Firma, in der früher täglich in vielen Arbeitsschritten und mit mehreren Hundert Stichen Anzüge von edelster Qualität entstanden, ist nur noch eine Gebäudehülle.

Die leer stehenden Büroräume und die Werkstatt vermarktet eine Immobilienfirma. In einem Teil der Immobilie ist derzeit das Kolping-Bildungswerk untergebracht, in einem anderen ein Sportwettbüro.

Was der einst klangvolle Name "Regent" noch wert ist, wird sich noch zeigen. Vermutlich blüht dem letzten deutschen Edelschneider, der noch in Handarbeit vor Ort fertigte, ein ähnliches Schicksal wie anderen deutschen Markennamen, wie AEG, Olympia oder Adler.

Während die Produktion in Deutschland jeweils bekanntlich eingestellt wurde, blieben die Markennamen erhalten und zieren nun Produkte, die andernorts gefertigt werden. Man wird sehen, wann und wo Herrenanzüge auftauchen, die als Etikett ein "Regent"-Logo eingenäht haben. "Made in Weißenburg" werden sie dann vermutlich nicht mehr sein. Bogdan Jovanovic gibt sich optimistisch: "Natürlich wird es Regent wieder geben. Wir sind mitten in den Vorbereitungen für den neuen Start."

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