Wo soll die Römermaske hin?

9.12.2014, 07:54 Uhr
Wo soll die Römermaske hin?

© Privat

Dieser neue Lösungsansatz tauchte nun im Bauausschuss des Stadtrats in der Diskussion auf. Für die beiden erstgenannten Lösungen fanden sich sowohl Fürsprecher als Kritiker. Rasch zeigte sich, dass die Idee mit der Hörnlein-Kreuzung den meisten Rückhalt fand.

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel gab zu bedenken, dass das Bauamt an dieser neuralgischen Stelle, an der B 2 und B 13 aufeinandertreffen, ohnehin sehr kritisch ist, was Werbe­tafeln angeht. So sieht das Amt die Stellwände, die auf Bergwaldtheater und Kirchweih hinweisen, schon nicht besonders gerne. Außerdem ist bekanntlich geplant, die Kreuzung in den nächsten Jahren umzubauen, sodass die beiden Straßen übereinanderlaufen. Das würde bedeuten, dass die Skulptur schon bald wieder versetzt werden müsste.

Der OB will nun klären, ob angesichts dieser Einschränkungen der Standort überhaupt möglich ist. Mit jener Information gewappnet, will sich dann der Bauausschuss erneut mit der Frage befassen, wo denn die eindrucksvolle Römermaske einmal stehen und Werbung für die Römerstadt machen soll.

Roland Ottinger hat das Kunstwerk geschaffen. Er hat sich vom Portland-Zementwerk einen hoch verdichteten Spezialbeton mischen lassen. Knapp zehn Zentimeter dick goss er ihn mit zahlreichen Helfern in die Form. „Die Wandung ist wirklich sehr dünn, das macht die Konstruktion sehr diffizil“, erklärte der Künstler gegenüber un­serer Zeitung. Um die Maske aus der Form zu bekommen, musste Ottinger diese zerstören. Ein Nachguss weiterer Kunstobjekte ist somit nicht einfach so möglich.

4,5 Tonnen Gewicht

Aktuell hat die Skulptur trotz der vergleichsweise dünnen Betonhülle bereits ein Gewicht von etwa 4,5 Tonnen. Nach Weihnachten soll sie zur Firma Jura-Stahl gebracht werden, die die Halterung aus Cortenstahl fertigen wird. Die bringt es dann noch mal auf ebenso viel Gewicht. Deshalb wird auch ein aufwendigeres Fundament notwendig sein. Das ist aus Sicht von OB Schröppel ein
Argument, das für den Kreisverkehr spricht. Denn dort könnte die Maske dauerhaft bleiben. An der Hörnlein-Kreuzung hingegen kann es passieren, dass sie in ein paar Jahren wegen der geplanten Neugestaltung wieder wegmuss.

Das ließ CSU-Fraktionsvorsitzender Klaus Drotziger nur bedingt als Argument gelten: „Wenn sie da zehn Jahre steht, ist es doch auch schon gut.“
Das Hauptargument Drotzigers und der weiteren Fürsprecher der Kreuzung: Es ist der Knotenpunkt mit der höchsten Verkehrsdichte. Sprich die Maske, die auf Weißenburgs Römervergangenheit hinweisen soll, erreicht am meisten Menschen. Außerdem stellten sich die Mitglieder im Bauausschuss die Frage, wen man mit dem 60000 Euro teuren Kunstwerk ansprechen möchte: denjenigen, der ohnehin weiß, dass er nach Weißenburg will, und schon von der Bundesstraße in den Kreisverkehr abgebogen ist bzw. bereits aus dem Zug ausgestiegen ist, oder denjenigen, der bislang einfach an Weißenburg vorbeifuhr.

Ohne Gegenstimme sprachen sich die Bauausschussmitglieder dafür aus, dem Vorschlag von OB Schröppel zu folgen und erst einmal ein klärendes Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt in Ansbach zu führen.

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