Wertschätzung in der Corona-Krise auch für kleine Betriebe

21.3.2020, 13:03 Uhr
Der Neustädter Metzgermeister Peter Ullrich bricht eine Lanze für die übersehenen „kleinen Versorger“ in der aktuellen Krise.

© o.n. Der Neustädter Metzgermeister Peter Ullrich bricht eine Lanze für die übersehenen „kleinen Versorger“ in der aktuellen Krise.

Diese würden in den „vielen Statements der Politiker ganz, ganz selten, sprich gar nicht erwähnt oder gar gelobt für Ihre Arbeit“ beklagt es der Metzgermeister aus Neustadt/Aisch in einem Schreiben an seinen Landesverband. Dass immer nur die Supermärkte erwähnt würden, wenn es um die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung gehe, enttäuscht und ärgert Ullrich, „denn auch kleine Betriebe leisten in dieser Zeit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag“.


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In seinem Schreiben bricht er die Lanze für „die vielen Menschen sprich Mitarbeiter in unseren zahlreichen Metzgereien und auch Bäckereien, die sich auch über eine Anerkennung von ‚höherer Seite‘ freuen würden“. Sie stünden schließlich ebenso täglich von frühmorgens an der Thekenfront um die Kunden zu bedienen. Sie verkauften Lebensmittel, die nahezu alle aus der Region kämen und von den Mitarbeitern die in der Produktion täglich frisch hergestellt würden. Sie arbeiteten dafür, wenn erforderlich, über ihre reguläre Zeit hinaus „mit dem guten Gewissen für die Kunden hochwertigste handwerkliche Lebensmittel herzustellen“.

Bemüht, Versorgungslücken zu vermeiden

Um Versorgungslücken zu vermeiden, würden seit Wochen zahlreiche Fleischkonserven (Fertiggerichte wie Rouladen oder Sauerbraten) und Wurstkonserven und Wurst in Gläsern hergestellt. Ullrich: „Wir wollen für die Versorgung der Bevölkerung in den nun kommenden schweren Wochen bestens vorbereitet sein“. Sicherlich könne der eine oder andere Mitbürger dabei die finanziellen Aspekte im Vordergrund sehen. Der Metzgermeister bringt dafür nur bedingt Verständnis auf: „Denn auch wir müssen Einbußen im fünfstelligen Bereich hinnehmen. Unser Betätigungsfeld in etlichen Firmen – wie unter anderem Vesperservise oder Mittagsessen und vor allem in der Schülerverpflegung - ist vollkommen weggefallen. Das erfordert Einnahmen um unsere Mitarbeiter, Steuern und Sozialabgaben zu bezahlen“.

Das solle sich, so der Metzgermeister „bitte nicht als Gejammer anhören, denn noch sind wir in der glücklichen Lage, als Grundversorger für die Mitmenschen da zu sein und dies mit vollem Engagement eines jeden Mitarbeiters. Deshalb wäre es mir sehr am Herzen gelegen, dass auch die ‚kleinen‘ persönlich geführten Geschäfte und deren Mitarbeiter von den Medien auch mal lobend Erwähnung finden“. Wertschätzung und Anerkennung tue schließlich Jedem sehr gut und hebe sein eigenes Wertbefinden“.

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