Neue Schulden
Kämmerer stellt Haushaltsentwurf vor - Stadt Würzburg muss sparen und investieren
10.11.2023, 14:44 Uhr
Während die Justitia die Waage der Gerechtigkeit bei Schuldfragen im Sinne der Geschädigten hält, haben Stadtkämmerer äquivalent eine mindestens ebenso anspruchsvolle Aufgabe in finanzieller Hinsicht zu bewältigen. Sie müssen abwägen zwischen Investitionen und Einsparungen, zwischen Geben und Nehmen, zwischen Fortschritt und Erhalt. Das hat in Würzburg auch der zuständige Kämmerer Robert Scheller getan - und am Donnerstag seinen Haushaltsentwurf vorgestellt. Die Botschaft: Die Stadt muss im kommenden Jahr den Gürtel enger schnallen.
Wie unter anderem "charivari" berichtet, sehen die Planungen einen Etat von über 600 Millionen Euro vor. Außerdem müssen neue Kredite in Höhe von mehr als 17 Millionen Euro aufgenommen werden. Die Stadt rechnet offenbar damit, dass in den kommenden zwei Jahren die Rücklagen vollständig aufgebraucht sind. Der größte Posten im Haushalt sind auch heuer wieder die Personalkosten, die mit bei über 195 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Die Summe entspricht etwa einem Drittel des Gesamthaushalts. In diesem Sektor seien die Ausgaben um über 19 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, heißt es in dem Bericht. Weiter plant die Stadt 52 Millionen Euro für Baumaßnahmen ein. Darunter sollen die neue Brücke in der Rottendorfer Straße, der Neubau einer Kita an der Sternwarte oder die Digitalisierung der Schulen fallen. Zudem sind wohl neue Projekte geplant, wie der Ausbau der Grünfläche auf dem Katzenbergtunnel oder eine nachhaltige Bewässerung im Ringpark.
Die einzelnen Stadtratsfraktionen werden in den kommenden Tagen intern über den Entwurf diskutieren. Ende November sind dann die zweitägigen Haushaltsberatungen des Stadtrats geplant. Hier können die Fraktionen Anträge zu Projekten und Einsparungen einbringen. Das vergangene Jahr hatte die Stadt vor allem dank gestiegener Steuereinnahmen mit einem Plus von über 30 Millionen Euro abgeschlossen.