Zocken war wichtiger: Mann ließ beinahe seine Wohnung abbrennen

10.5.2020, 10:07 Uhr

Dieser Einsatz im Stadtgebiet von Hof erstaunte wohl nicht nur die Polizeibeamten: Am frühen Sonntag um 2 Uhr gingen Notrufe von Anwohnern bei der Polizei ein. Qualm drang aus der Wohnung eines Nachbarn, außerdem war der Alarm des Rauchmelders deutlich zu hören.

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei eilten sofort in die Ernst-Reuter-Straße. "Die Einsatzkräfte rechneten mit dem Schlimmsten, nachdem es bereits aus der Wohnung heftig herausqualmte und auch niemand öffnete", berichtet die Polizei.

Die Wohnungstür musste gewaltsam geöffnet werden. Doch die Situation, in der sich die Helfer daraufhin wiederfanden, sorgte für Erstaunen. Denn der 44-jährige Bewohner saß seelenruhig auf seinem Wohnzimmersessel und widmete sich, mit Headset ausgerüstet, voller Konzentration seiner Spielekonsole. Währenddessen heulte in seiner Wohnung der Rauchmelder, vor lauter Qualm war kaum noch ein Meter Sichtweite vorhanden.

Renitente Reaktion des Zockers

Völlig vertieft in das Spiel und reichlich unter Alkoholeinfluss stehend hatte der Mann wohl ganz das zwischenzeitlich völlig verkohlte Essen auf dem Herd vergessen. Weder Qualm noch Rauchmelder schienen ihn dabei zu stören. Die Situation konnte durch das Öffnen der Fenster, das Abstellen des Herdes und die Entsorgung der angebrannten Lebensmittel durch Feuerwehrmänner gerettet werden.

Als der 44-Jährige vom Rettungsdienst versorgt werden sollte, reagierte er erst einmal renitent. "Verständlich, hatte man ihn doch völlig abrupt aus dem Spiel gerissen…!", wie die Polizei berichtet. Deshalb bedurfte es noch einiger Überredungskunst der Helfer, bis der Mann mitkam, um sich untersuchen zu lassen.

Die Wohnung, die sich den Beamten zufolge auch sonst in einem nicht unbedingt gepflegten Zustand befand, wurde von den Beamten verschlossen. Ob überhaupt ein Schaden entstanden ist, muss eine spätere Besichtigung ergeben.


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