Vorverkauf startet

Rother Bluestage 2024: Blueslegende Keb' Mo' der Headliner des Musik-Festivals

Detlef Gsänger

Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung

E-Mail zur Autorenseite

17.11.2023, 19:00 Uhr
Das jahrelange Werben ist von Erfolg gekrönt. Der charismatische Singer/Songwriter, Schauspieler und Aktivist Keb’ Mo’ gastiert am 23. März um 20 Uhr in der Kulturfabrik Roth.

© Jeremy Cowart Das jahrelange Werben ist von Erfolg gekrönt. Der charismatische Singer/Songwriter, Schauspieler und Aktivist Keb’ Mo’ gastiert am 23. März um 20 Uhr in der Kulturfabrik Roth.

Der US-Bluesstar und fünfmalige Grammy-Gewinner Keb’ Mo’, die britische Jazzrocklegende Colosseum und das Power-Britrock-Trio The Brew sind die Headliner der 31. Rother Bluestage, die vom 16. bis zum 24. März 2024 stattfinden. Der Vorverkauf für die ersten drei Konzerte ist gestartet.

Fünffacher Grammy-Gewinner Keb'Mo' ist endlich dabei

Den Bluestage-Macherinnen Monika Ammerer-Düll und Silke Rieger steht die Vorfreude buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Schließlich befindet sich der US-Bluesstar Keb‘ Mo‘ seit vielen Jahren ganz weit oben auf der Wunschliste. Fünf Grammy Awards, 14 Blues Foundation Awards und viele Auszeichnungen mehr darf der Blues-Man nach fast 50 Jahren bahnbrechender Karriere sein Eigen nennen.

„Es war seit gut zehn Jahren ein alljährliches Ritual, dass wir bei Mo`s Agentur angefragt haben. Doch stets war uns klar, das wird wieder nichts. Bislang. Heuer hat die Agentur nicht gleich abgewiegelt“, sagt Monika Ammerer-Düll. „Dann haben wir sofort eine Liste nachgeschoben, wer bei uns in Roth bei den Bluestagen bereits alles so aufgetreten ist“, steuert Silke Rieger bei.

Große Namen bei den Bluestagen als Türöffner?

„Anscheinend haben so klangvolle Namen wie Bill Wyman, James Brown, Joe Bonamassa, Peter Green, John Lord, Gary Moore, Johnny Winter, John Mayall Tedeschi Trucks Band, Eric Bibb, Marla Glen und andere mehr ein Umdenken bei der Agentur erzeugt“, jubelt Ammerer-Düll. „Die Namen der Künstler waren bestimmt der Türöffner“, pflichtet ihr Silke Rieger bei.

Und so hat es sich ergeben, dass der charismatische Singer/Songwriter, Schauspieler und Aktivist am Samstag, 23. März, um 20 Uhr endlich zu den Rother Bluestagen kommt. Kevin Roosevelt Moore alias Keb‘ Mo‘ macht sich im Duo mit seinem Drummer auf den Weg nach Europa, um herausragenden Delta-Blues mit Ragtime- und Countryblues-Einflüssen zu spielen. „Sein Konzert in der Kufa wird eine ganz intime Atmosphäre haben“, sagt Silke Rieger.

„Selbst in der hintersten Reihe beträgt der Abstand zur Bühne lediglich 15 Meter. Und weil das so ist, strahlt der Saal trotz seiner dominanten Bühne eine gewisse Intimität aus. Der Zuschauer ist einfach nah dran.“Mo‘s jüngstes, zehntes Album erschien 2022. Das teils in Nashville und teils in Kalifornien komponierte Material auf „Good To Be“ ist als Hommage an die musikalischen Ursprünge des Künstlers zu verstehen und unterstreicht seine Wandelbarkeit.

„Wir haben ihn. Keb’ Mo’ kommt.“ Bei den Festivalmacherinnen Silke Rieger (li.) und Monika Ammerer-Düll (re.) laufen seit 16 Jahren alle Fäden für die Programmgestaltung der Rother Bluestage zusammen.  

„Wir haben ihn. Keb’ Mo’ kommt.“ Bei den Festivalmacherinnen Silke Rieger (li.) und Monika Ammerer-Düll (re.) laufen seit 16 Jahren alle Fäden für die Programmgestaltung der Rother Bluestage zusammen.   © Detlef Gsänger, NN

1994 veröffentlichte er sein vielbeachtetes, selbstbetiteltes Debütalbum, zwei Jahre später erhielt er mit „Just Like You“ bereits seinen ersten Grammy für das beste zeitgenössische Blues-Album.

Zusammenarbeit mit Bono und "The Chicks"

Vier weitere Grammys kamen in den folgenden Jahrzehnten dazu, einer davon 2017 für sein Projekt „TajMo“ zusammen mit Taj Mahal. Er war an der Spitze der Billboard Blues Charts, trat von der Carnegie Hall bis zum Weißen Haus auf und arbeitete mit herausragenden Künstlern wie Bono von U2, Willie Nelson, Bonnie Raitt, The Chicks und Lyle Lovett zusammen. Seine Kompositionen wurden von so unterschiedlichen Künstlern wie B. B. King und Zac Brown gespielt.

Als Schauspieler spielte er sich selbst in Martin Scorceses „The Blues“, Aaron Sorkins „The West Wing“ und trat sogar in der kultigen Kinderserie „Sesamstraße“ auf. Als sozial, politisch und ökologisch engagierter Aktivist hat sich Keb‘ Mo‘ übrigens auch in den letzten Jahrzehnten einen Namen gemacht. „Was für ein Mensch, was für ein Künstler – und was für eine Bereicherung für das seit 31 Jahren stattfindende fränkische Bluesfestival“, schwärmen die beiden Festivalmacherinnen, die seit 16 Jahren die Programmauswahl treffen.

Für Monika Ammerer-Düll ist Mo‘ einer der ganz Großen im Blues dieser Zeit. „Für mich ist er der Bob Dylan des Blues. Er hat so unendlich viel zu erzählen“, so die Kufa-Leiterin.

Colloseum als weiterer großer Name auf der Liste

„Vor 15 Jahren hatten wir Colloseum erstmals verpflichtet, nun geht die Jazzrocklegende im kommenden Frühjahr wieder auf Tour“, freuen sich Ammer-Düll und Rieger: Nach 16 Jahren kehren die Rock-Saurier von Colosseum also zurück zu den Rother Bluestagen. Am Freitag, 22. März, gibt es um 20 Uhr in der Kulturfabrik ein Wiedersehen mit dem Power-Sextett um den 81-jährigen „weißen Bluessänger mit der schwärzesten Stimme“ Chris Farlowe.

Colloseum kehrt zu den Bluestagen nach Roth zurück. Mit dabei der 81-jährige "weiße Bluessänger mit der schwärzesten Stimme": Chris Farlow.

Colloseum kehrt zu den Bluestagen nach Roth zurück. Mit dabei der 81-jährige "weiße Bluessänger mit der schwärzesten Stimme": Chris Farlow. © Nurmi Burg, NN

Unter dem Motto „The Return of the Legend“ präsentiert die 1968 von Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith gegründete Solisten-Formation ein Best of, wobei auch Songs aus dem erfolgreichen Album von 1969 „Valentyne Suite“ nicht fehlen dürfen. Ihre Bandgeschichte ist bewegend und der Tod der Mitglieder Dick Heckstall-Smith 2004, John Hiseman 2018 und Barbara Thompson 2022 (die beiden Letzteren waren beim Konzert 2007 noch dabei) hat Spuren hinterlassen.

Doch 2021 setzt sich - nach dem vorläufigen Aus 2015 - der legendäre Koloss wieder in Bewegung: Die Farlowe-Clempson-Clarke-Frontline ist intakt. Die drei werden von drei Neuen komplettiert: Malcolm Mortimore an den Drums (Gentle Giant, Arthur Brown, Frankie Miller), Kim Nishikawara (Cliff Bennett und Alan Price) am Saxophon und Nick Steed den Keyboards.

Britisches Rock-Trio The Brew

Um ein Wiedersehen handelt es sich auch mit dem britischen Rock-Trio The Brew, die beim Festival 2010 für Furore sorgten und 2013 erneut zu Gast waren. Elf Jahre später eröffnen The Brew am Samstag, 16. März, um 20 Uhr mit ihrem Best of-Programm „Back to live“ die 31. Rother Bluestage.

Nach der Jubiläumstour ihres Erfolgsalbums „A Million Dead Stars“ vor zwei Jahren, bei dem das Trio ausschließlich Songs des Jubiläumsalbums live gespielt haben, bringen die drei generationenübergreifenden Britrocker aus Grimsby ihr ganzes Repertoire gewohnt mitreißend und enthusiastisch auf die Bühne – schließlich sind ihre Shows bekannt für Energie und schweißtreibende Ekstase. Schon nach ihrem Debütalbum von 2006 wurden die Jungs auf zahlreichen Festivals gefeiert und starteten raketengleich ihre Karriere.

Ein Wiedersehen gibt es bei den Bluestagen 2024 auch mit der Britrockband The Brew.

Ein Wiedersehen gibt es bei den Bluestagen 2024 auch mit der Britrockband The Brew. © rot-4c-the-brew-20231115-130048_app11_00.jpg, NN

Die versierten Youngsters von früher, Jason Barwick und Kurtis Smith, sind - wie Kurts‘ Vater Tim Smith - zu erfahrenen Musikern herangereift, deren Spiel nach wie vor Herzblut und Authentizität strotzt.

Besondere Foto-Ausstellung

Das Bitten und Betteln um den Headliner hat intern eine Fortsetzung erfahren. „Ich habe Moni lange bekniet, ihre Fotos, die sie bei den zurückliegenden Bluesfestivals gemacht hat, einmal öffentlich in der Kulturfabrik auszustellen. Die sind absolut ausdrucksstark“, sagt Silke Rieger. „Ich wollte mich aber absolut nicht in den Vordergrund drängen. Fotografieren ist halt mein Hobby“, antwortet Ammerer-Düll. „Und Deine Fotos sind wahnsinnig gut und emotional“, sagt Silke Rieger, die von ihr schon mal ein Fotobuch erhalten hat. Die Ausstellung wird unter dem Motto „Women on stage“ stehen. Die Fotos zeigen ausschließlich Frauen, die die Bluestage bereichert haben.

Infos zum Karten-Vorverkauf

Ausrichter der Bluestage ist die Kulturfabrik Roth. Neben der Kulturfabrik sind die Galaxy Bar, der Schwanensaal und das Gasthaus Zur Linde weitere Spielstätten. „Die Bands für das gesamte Festival im März 2024 stehen größtenteils fest, es geht lediglich noch um Details“, informieren die Festivalleiterinnen Ammerer-Düll und Silke Rieger.

Tickets für die Konzerte von Keb’ Mo’, Colloseum und The Brew sind bereits an den bekannten Vorverkaufsstellen, online über bluestage.de und kultufabrik.de, auf eventim.de und in Roth bei Bücher Genniges und Buchhandlung Feuerlein erhältlich.

Besitzer der ZAC-Abocard können ermäßigte Tickets an den VVK-Stellen der Nürnberger Nachrichten erwerben. Das Konzert von Keb‘ Mo‘ ist vom ZAC Rabatt ausgeschlossen! Der Vorverkauf für den Festivalpass startet demnächst. Weitere Infos unter der Telefonnummer (09171) 848-714 oder kulturfabrik@stadt-roth.de

Keine Kommentare