Teststrecke auf Autobahn im Bau

E-Autos während der Fahrt laden: Universität aus Mittelfranken erprobt neue Technologie

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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21.05.2025, 16:58 Uhr
Autos fahren auf der Autobahn A100. (Symbolbild)

© Christophe Gateau/dpa Autos fahren auf der Autobahn A100. (Symbolbild)

Aus Kundensicht hängt die Attraktivität von Elektrofahrzeugen vor allem von der Benutzerfreundlichkeit ab, erklärt der Verband der Automobilindustrie. Ausschlaggebend dafür seien unter anderem ungehinderter Zugang, ein einheitliches, einfaches Bezahlsystem sowie die Ladedauer.

Während langer Fahrten benötigt das Strom-Tanken aber einiges an Planungsaufwand. Wie der ADAC erklärt, ist das Netz entlang deutscher Autobahnen zwar besonders gut ausgebaut. Fahrerinnen und Fahrer müssen aber trotzdem den Zeitaufwand einplanen, denn: Strom tanken dauert länger als Benzin. Eine mögliche Lösung für das Problem will die FAU bieten. Im Rahmen des Forschungsprojekts E|MPOWER soll das Laden von E-Autos während der Fahrt möglich sein.

„Kein Suchen nach Ladesäulen, keine Angst, dass der Akku des Elektroautos vor Erreichen des Ziels versagt“, mit diesen Worten bewirbt das Team rund um Alexander Kühl sein Projekt. Seit Juli 2022 untersucht die FAU-Forschergruppe Möglichkeiten, wie E-Autos induktiv auf der Straße geladen werden können. Ein Ansatz sieht vor, dass durch Spulen im Straßenbelag Magnetfelder erzeugt werden. Mit Gegenspulen ausgestattete E-Autos können dadurch während der Fahrt und im Stillstand induktiv und kabellos geladen werden. Im Rahmen des Projektes ist eine ein Kilometer lange Teststrecke in Nordbayern vorgesehen, welche die Erprobung der Technik ermöglichen soll. Mittlerweile wurde ein Standort bestimmt - auch die Arbeiten haben bereits begonnen.

Induktive Testfahrten ab Ende Juli möglich

Wie der BR berichtet, entsteht die E|MPOWER-Teststrecke gerade auf der A6 bei Amberg in Fahrtrichtung Nürnberg. Mehrere hundert Meter werden dafür mit der neuen Technologie ausgestattet, welche dann entweder direkt den Antrieb betreibt oder zum Laden der Batterie genutzt werden kann, erklärt Florian Risch von der FAU gegenüber dem Rundfunksender.

Mit der Teststrecke wolle man herausfinden, wie effizient das System sowie der Einbau des Systems sei. Dadurch werde das Projekt schlussendlich verbessert. Erste Daten können aber erst ab Ende Juli beziehungsweise Anfang August gesammelt werden, ab dann ist die Teststrecke nämlich fahrbereit, berichtet der BR. Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von über 7,5 Millionen Euro, teilt die Universität mit. Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten die Forschende eine Fördersumme von über zwei Millionen Euro.

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