Ernährung

Schimmel auf einer Erdbeere: Muss ich jetzt die ganze Packung wegwerfen?

Christian Urban

Online-Redakteur

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03.06.2025, 05:00 Uhr
Erdbeeren werden in Schalen zum Verkauf angeboten. (Symbolbild)

© Armin Weigel/dpa Erdbeeren werden in Schalen zum Verkauf angeboten. (Symbolbild)

Der weiße oder graue Flaum auf Erdbeeren ist meist ein sogenannter Grauschimmel, verursacht durch den Pilz Botrytis cinerea. Der ist nicht nur unappetitlich, sondern kann unter Umständen auch sogenannte Mykotoxine bilden – das sind Giftstoffe, die bei regelmäßigem Verzehr gesundheitsschädlich sein können. Besonders tückisch: Bei wasserreichen Lebensmitteln wie Erdbeeren kann sich der Schimmel unsichtbar ausbreiten, auch wenn nur eine der Beeren sichtbar befallen ist.

Das heißt aber nicht, dass wirklich die gesamte Packung Erdbeeren in den Müll gehört, nur weil eine Frucht verdorben ist. Die betroffene Erdbeere sollte sofort entfernt werden – und zwar großzügig. Das bedeutet: Auch die Beeren, die direkt daneben lagen, gehören sicherheitshalber entsorgt, denn dort könnten sich bereits unsichtbare Sporen angesiedelt haben.

Die restlichen Erdbeeren kann man behalten, wenn sie keine weichen oder matschigen Stellen haben und nicht muffig riechen. Außerdem sollte man sie vor dem Verzehr gründlich abwaschen. Sollte aber eine größere Menge der Früchte schimmelig oder verdächtig aussehen, ist es besser, die ganze Packung sicherheitshalber zu entsorgen.

Und wenn ich schon eine verschimmelte Erdbeere gegessen habe?

Einmaliger Verzehr ist in der Regel nicht gefährlich - besonders für Menschen, die ansonsten gesund sind. Ein gesunder Körper kann mit kleinen Mengen an Schimmelsporen meist gut umgehen. Es kann zwar sein, dass sich nach dem Verzehr einer befallenen Frucht Übelkeit oder ein flaues Gefühl im Magen einstellt, aber das ist selten ernst. Wenn man allerdings versehentlich größere Mengen gegessen hat oder sich zu unwohl fühlt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Schimmeln Erdbeeren bei Gewitter wirklich schneller?

Apropos: Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Erdbeeren bei Gewitter schneller schimmeln – aber was ist da wirklich dran? Tatsächlich gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass das Gewitter selbst – also Blitz und Donner – den Befall der Früchte direkt beeinflusst. Gewitter gehen allerdings oft mit schwülem Wetter einher. Die Feuchtigkeit in der warmen Luft setzt sich auf der empfindlichen Erdbeerhaut ab, und wenn die Früchte dann noch eng beieinander liegen, entsteht in der Verpackung das ideale Klima für Schimmelbildung. Es empfiehlt sich also, Erdbeeren bei schwülem Wetter besonders schnell zu genießen oder gut gekühlt zu lagern.

Wie lagert man Erdbeeren richtig?

Erdbeeren bleiben übrigens am längsten frisch, wenn man sie direkt nach dem Kauf ins Gemüsefach des Kühlschranks legt. Besonders wichtig dabei ist, sie nicht vorher zu waschen, da die zusätzliche Feuchtigkeit die Bildung von Schimmel fördert. Auch der grüne Strunk sollte dranbleiben, bis man die Früchte isst.

Statt sie in der oft feuchten Plastik- oder Kartonverpackung zu lassen, empfiehlt es sich, die Beeren in eine flache Schale mit Küchenpapier oder in ein Sieb umzuschichten, damit Luft zirkulieren kann. So vermeidet man auch, dass sie übereinanderliegen und Druckstellen bekommen.

Aber auch bei optimaler Lagerung gilt: Erdbeeren sind sehr empfindlich und sollten innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden (wobei sie sich, wenn sie ganz frisch sind, auch etwas länger halten können). Wer sie dennoch länger aufbewahren möchte, kann sie einfrieren - optimalerweise gewaschen, geputzt, gut getrocknet und einzeln vorgefroren, damit sie nicht zusammenkleben. So halten sie sich bis zu einem Jahr - und behalten dabei einen Großteil ihres Aromas.