Sieben kuriose Fakten: Das wussten Sie noch nicht über die Lederhose

20.3.2018, 14:41 Uhr
Ohne ihn wären Bergkirchweihen, Volksfeste und Co. nicht das, was sie sind: Josef Vogl war der Retter der Lederhose. 1883 gründete der Lehrer in Bayerischzell den ersten Trachtenverein und machte die langsam aussterbende kurze Lederhose wieder populär.
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Retter der Tracht

Ohne ihn wären Bergkirchweihen, Volksfeste und Co. nicht das, was sie sind: Josef Vogl war der Retter der Lederhose. 1883 gründete der Lehrer in Bayerischzell den ersten Trachtenverein und machte die langsam aussterbende kurze Lederhose wieder populär. © Angelika Warmuth/dpa

Dabei erhielt Vogl Unterstützung von ganz oben: Im Gegensatz zur katholischen Kirche, welche die kurzen Lederhosen für sittenwidrig erklärte, war der bayerische König Ludwig II. von der neuen Mode begeistert. Er befahl seinen Untertanen, weitere Trachtenvereine zu gründen. Sein Plan: Mit der Lederhose soll etwas geschaffen werden, mit dem sich jeder identifizieren kann. Zum Dank ist das Konterfei des Königs noch heute auf vielen Lederhosen zu finden.
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Lederhose war eine Marketingidee

Dabei erhielt Vogl Unterstützung von ganz oben: Im Gegensatz zur katholischen Kirche, welche die kurzen Lederhosen für sittenwidrig erklärte, war der bayerische König Ludwig II. von der neuen Mode begeistert. Er befahl seinen Untertanen, weitere Trachtenvereine zu gründen. Sein Plan: Mit der Lederhose soll etwas geschaffen werden, mit dem sich jeder identifizieren kann. Zum Dank ist das Konterfei des Königs noch heute auf vielen Lederhosen zu finden. © Matthias Balk, dpa

Heute ist die Lederhose beliebt - und das Symbol schlechthin für Tradition und Brauchtum. Doch das war nicht immer so. Im Gegenteil: Vor rund 130 galten die Trachtler als arme Arbeiter und Sozialdemokraten. Die ersten Pioniere mussten sich in den Dörfern auslachen und verspotten lassen.
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Lederhosenträger ist gleich Sozialdemokrat?

Heute ist die Lederhose beliebt - und das Symbol schlechthin für Tradition und Brauchtum. Doch das war nicht immer so. Im Gegenteil: Vor rund 130 galten die Trachtler als arme Arbeiter und Sozialdemokraten. Die ersten Pioniere mussten sich in den Dörfern auslachen und verspotten lassen. © Peter Kneffel/dpa

Die Lederhose konnte sich in Franken nicht lange halten. In der Region bestimmte das zentral gelegene Nürnberg, was gerade in Mode war. Und die Städter trugen vor allem Hosen aus Stoff. Kaum hatte sich ein Kleidungsstil festgesetzt, schon schwappte aus der Großstadt etwas Neues auf das Land.
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Warum es keine fränkische Lederhose gibt

Die Lederhose konnte sich in Franken nicht lange halten. In der Region bestimmte das zentral gelegene Nürnberg, was gerade in Mode war. Und die Städter trugen vor allem Hosen aus Stoff. Kaum hatte sich ein Kleidungsstil festgesetzt, schon schwappte aus der Großstadt etwas Neues auf das Land. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Nein, eigentlich nicht. Zumindest historisch gesehen haben die beiden nichts miteinander zu tun. Sie teilen aber dasselbe Schicksal: Beide waren ursprünglich schlichte Arbeitskleidung für die einfachen Menschen auf dem Land. Erst als immer mehr Touristen nach Bayern kamen, die sich die Mode zu Hause in Norddeutschland oder im Ruhrgebiet nachschneidern ließen, wurden Dirndl und Lederhose zur Tracht.
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Lederhose und Dirndl - das passt. Oder?

Nein, eigentlich nicht. Zumindest historisch gesehen haben die beiden nichts miteinander zu tun. Sie teilen aber dasselbe Schicksal: Beide waren ursprünglich schlichte Arbeitskleidung für die einfachen Menschen auf dem Land. Erst als immer mehr Touristen nach Bayern kamen, die sich die Mode zu Hause in Norddeutschland oder im Ruhrgebiet nachschneidern ließen, wurden Dirndl und Lederhose zur Tracht. © Marc Müller/dpa

Die Lederhose war ursprünglich reine Arbeitskleidung. Warum? Weil sie sehr bequem war und sich das Leder mit der Zeit den Körperformen des Trägers anpasst. Außerdem ist sie quasi nicht kaputt zu kriegen, Dreck kann man ganz einfach abbürsten. Heute wird sie allerdings nur noch für Festtage aus dem Schrank geholt.
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Warum wir die Lederhose falsch verwenden

Die Lederhose war ursprünglich reine Arbeitskleidung. Warum? Weil sie sehr bequem war und sich das Leder mit der Zeit den Körperformen des Trägers anpasst. Außerdem ist sie quasi nicht kaputt zu kriegen, Dreck kann man ganz einfach abbürsten. Heute wird sie allerdings nur noch für Festtage aus dem Schrank geholt. © Armin Weigel/dpa

Ab etwa dem Jahr 2000 herrscht in Deutschland Lederhosen-Hype. Zuvor war Tracht bereits in den 50ern und später in den 80er Jahren angesagt. Der Trend flaut schon wieder etwas ab, beobachtet Trachtenforscherin Katrin Weber. Aber eines ist sicher: "Die Lederhose wird immer wieder kommen. Das ist ein Gesetz der Mode."
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Wie lange gibt es Lederhosen noch?

Ab etwa dem Jahr 2000 herrscht in Deutschland Lederhosen-Hype. Zuvor war Tracht bereits in den 50ern und später in den 80er Jahren angesagt. Der Trend flaut schon wieder etwas ab, beobachtet Trachtenforscherin Katrin Weber. Aber eines ist sicher: "Die Lederhose wird immer wieder kommen. Das ist ein Gesetz der Mode." © Angelika Warmuth/dpa