0:1 trotz Überzahl: Giftiges Kleeblatt knackt den HSV nicht

17.10.2020, 15:00 Uhr
Die Szene des Spiels: Der Ex-Fürther Khaled Narey schiebt den Ball an Sascha Burchert vorbei ins Tor.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Die Szene des Spiels: Der Ex-Fürther Khaled Narey schiebt den Ball an Sascha Burchert vorbei ins Tor.

Ein Abschlusstraining war der SpVgg Greuther Fürth nicht möglich. Weil es innerhalb des Testpools beim Kleeblatt einen positiven Coronatest gegeben hatte, musste die letzte Einheit ausfallen, Kurze Nervosität wich dann allerdings später der Erleichterung. Beide Nachtests bei der betroffenen Person waren negativ, das Spiel gegen den Hamburger SV konnte damit stattfinden. Ob der positive Test aus den Reihen der Mannschaft oder aus dem Stab rund ums Team kam, wollte die Fürther nicht kommentieren.

So konnte das Duell mit dem HSV wie vorgesehen stattfinden, das Fürths Coach Stefan Leitl im Vorfeld als "Bonusspiel" für seine Elf bezeichnet hatte. Gegen einen der Aufstiegsfavoriten kehrte der Coach beim Comeback von Mergim Mavraj zur Viererkette in der Abwehr zurück, vorne beließ es der Trainer mit Havard Nielsen und Branimir Hrgota bei zwei anstelle von drei Spitzen. Der angeschlagene Hrgota war fraglich gewesen, da er angeschlagen seit Dienstag nicht mit den Kollegen trainieren konnten.

Ausgerechnet Narey trifft

Mit dem schwedischen Kapitän in den eigenen Reihen begannen die Fürther druckvoll, störten die Hamburger früh und kamen in der Folge auch zur ersten gefährlichen Szene des Spiels. Paul Seguin traf mit seinem Schuss allerdings nur die Latte (6.). Fürth setzte das Tempo in der Partie, die Hamburger mussten sich erst mal akklimatisieren. Doch auch Kleeblatt-Keeper Sacha Burchert blieb nicht beschäftigungslos. Erst der ehemalige Fürther Khaled Narey, dann Aaron Hunt schickten den Ball auf den Fürther Kasten. Gegen Narey (15.) parierte Burchert, Hunts Versuch strich vorbei (16.).

Die Franken hatten dennoch weiter mehr vom Spiel, Hamburg dagegen Mühe im Aufbau, weil einige Abspielfehler unterliefen. Die Partie lief nur deswegen nicht durchgängig flott, weil einige Unterbrechungen den Fluss störten. Eine Topchance zum 1:0 nach einer Ecke von Paul Seguin für Nielsen, dessen Kopfball vorbei ging, schien die letzte brenzlige Aktion in der ersten Hälfte gewesen zu sein (45.+1). Dann aber rückte der Ausgleich Fürths leichte Vorteile in den Hintergrund. Simon Terodde setzte Narey mit einem schönen Steilpass in Szene, dieser war gedanklich schneller als Mavraj und traf zum 1:0 (45.+3) für die Hanseaten.

Nielsen humpelt vom Platz

Hälfte zwei lief noch nicht lange, da kam es zum ersten größeren Aufreger. Hrgota setzte sich auf der linke Seite clever durch, bediente Nielsen mit einem schönen Pass, doch der Norweger konnte den Ball nicht verwerten, weil er von Toni Leistner gefoult wurde. Allerdings nicht im Strafraum sondern knapp davor. Leistner sah die Rote Karte und musste vom Platz, Nielsen humpelte wenig später hinterher und wurde durch Jamie Leweling ersetzt. Den fälligen Freistoß trat Julian Green, aber ohne zählbaren Erfolg (56.). Wenige Minuten nach seiner Einwechslung durfte sich auch Leweling im Abschluss versuchen, nach einer Drehung verzog er, stand aber ohnehin im Abseits (59.).

Hamburg zog sich zurück, versuchte den Vorsprung zu verteidigen und sich auf Konter zu beschränken. Fürth hatte in Überzahl mehr vom Spiel, doch beim vermeintlichen, umjubelten Ausgleich zum 1:1 durch Leweling hatte dieser den Ball in der Entstehung an der Hand. Schiedsrichter Martin Pedersen verweigerte dem Treffer daher die Anerkennung (73.). Die Partie wurde hektischer, hitziger und Leitl sah auf der Bank die Gelbe Karte (77.).

Leitl setzte mit seinen Wechseln in der Schlussphase alles auf Offensive, versuchte die in Unterzahl verteidigenden Hamburger damit weiter unter Druck zu setzen. Timothy Tillman und Dickson Abiama sollten für noch mehr Durchschlagskraft sorgen. Der HSV brachte aber immer wieder ein Bein dazwischen.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Bauer, Mavraj, Raum - Sarpei - Seguin (84. Abiama), Ernst (70. Tillman) - Hrgota, Nielsen (55. Leweling), Green

Hamburger SV: Ulreich - Gyamerah, Leistner, Jung, Heyer - Onana (81. Gjasula) - Dudziak (28. Kittel), Hunt - Narey, Terodde (75. Wood), Wintzheimer (81. Jatta)

Tore: 0:1 Narey (45. + 3) | Gelbe Karten: Ernst, Green, Hrgota, Seguin, Leitl / Wood | Rote Karte: Leistner (53., Notbremse) | Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart) | Zuschauer: 3100

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