Chancenlos beim Topteam

0:5 in Heidenheim: Das nächste Fiasko für den Club

Fadi Keblawi

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19.2.2023, 15:31 Uhr
Das erste Gegentor: Tim Kleindienst (nicht im Bild) trifft gegen den Club, wie er will.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Das erste Gegentor: Tim Kleindienst (nicht im Bild) trifft gegen den Club, wie er will.

Mut hätten dem 1. FC Nürnberg die zuletzt zwei Siege in Pokal und Liga machen sollen. So hatte das zumindest Trainer Markus Weinzierl vor der Partie in Heidenheim gehofft. Dass die Siege gegen Düsseldorf und Regensburg eher nicht überzeugend geraten waren? Egal. Einen "mutigen Auftritt" wünschte sich Weinzierl von seiner Mannschaft beim Zweitligaspitzenteam. Es wurde dann das nächste Fiasko.

Knapp 15 Minuten hielt der Club in Heidenheim mit und ging dann beim 0:5 (0:3) unter - was auch aber nicht nur mit einer Roten Karte für Enrico Valentini nach 33 Minuten zu tun hat.

Weinzierl hatte eine eher defensive Ausrichtung gewählt für den Auftritt in Heidenheim. Im Vergleich zur Partie gegen Regensburg rückte Lino Tempelmann für Lukas Schleimer in die Startelf. Acht eher defensiv orientierte Spieler standen so zu Beginn in einer Mannschaft, in der der für das defensive Mittelfeld verpflichtete Florian Flick das Spiel gestalten sollte.

Gyamerah legt vor, Castrop auch

Das ging so lange gut, ehe sich Jan Gyamerah den ersten Nürnberger Aussetzer des Nachmittags erlaubte. Der Rechtsverteidiger "klärte" einen Ball im Strafraum genau vor die Füße von Tim Kleindienst (18.). Dass man das nicht machen sollte, weiß man in Nürnberg eigentlich: Sechsmal hatte Kleindienst in den letzten fünf Spielen gegen den Club verloren. Nun waren es sieben Tore in sechs Spielen - und es wurden schnell noch mehr.

Nach einer Nürnberger Ecke konterte Heidenheim und legte diesmal Jens Castrop den Ball in den Lauf eines Heidenheimers. Am Ende durfte Kleindienst einschieben (23.).Ein Comeback des Clubs war jetzt ob der defensiven Grundausrichtung schon nicht mehr vorstellbar und es wurde nach 33 Minuten unmöglich. Enrico Valentini trat dem sich vom Tor weg bewegenden Jan-Niklas Beste von hinten in die Beine und sah die Rote Karte. Auf sich gestellt schafften es die restlichen Nürnberger fünf Minuten lang, den nächsten Treffer zu verhindern, dann traf der allein gelassene Kleindienst per Kopf zum 3:0.

Die Fans schweigen

Die Pause war eine Erlösung, dummerweise ging es danach noch weiter. Wobei, so richtig weiter ging es gar nicht mehr. Mats Möller Daehli ersetzte zu Beginn des zweiten Durchgangs Kwadwo Duah und sah so aus bester Perspektive, dass die Gastgeber kein großes Interesse daran hatten, die Angelegenheit noch deutlicher zu gestalten. Den wieder einmal zahlreich nach Heidenheim mitgekommenen Club-Fans passten sich dem traurigen Geschehen an. Nachdem sie vor dem Anpfiff noch eine schöne Choreographie gezeigt hatten, schwiegen sie nun - oder machten in Sarkasmus und sangen vom "Europapokal". Mutige Ansage, immerhin.

Auf dem Platz passierte dann doch noch etwas: Tim Kleindienst erzielte im Vorbeigehen das 4:0 (81.) und durfte danach Feierabend machen. Brachte dem Club aber auch nichts, dass Kleindienst nicht mehr dabei war. Vier Minuten später traf Marlon Busch aus der Distanz zum 5:0.

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